Weitere Ehec-Fälle in MV - Behörden sprechen von Ausbruch

Die Zahl der Ehec-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern steigt. Noch ist
unklar, wie es zu den Infektionen kam. Vor allem die gefürchtete
Komplikation mit dem Namen HUS macht den Behörden Sorgen.

Rostock (dpa) - Aufgrund der zunehmenden Zahl von schweren Verläufen
nach Ehec-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern sprechen die Behörden
mittlerweile von einem Ausbruch der Infektionskrankheit. Hintergrund
sind die schweren Erkrankungsfälle mit dem sogenannten
hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) bei Kindern, wie das Landesamt
für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte. 

«Angesichts der Zahl der aktuell vermehrt auftretenden schweren
Erkrankungsfälle (HUS) bei Kindern, die sich ausschließlich in
Mecklenburg-Vorpommern angesteckt haben müssen, muss von einem
Ausbruch ausgegangen werden», hieß es in einer Mitteilung der
Behörde.

Mit Stand Mittwoch wurden den Angaben zufolge fünf neue Ehec-Fälle
gemeldet, vier Fälle mit der HUS-Komplikation. Es handelt sich
ausschließlich um Kinder im Alter von 1 bis 9 Jahren. Vier Fälle
gehören zu anderen Bundesländern (2x Berlin, 1x Brandenburg, 1x
Nordrhein-Westfalen), ein Fall wurde aus dem Landkreis
Ludwigslust-Parchim gemeldet. In der Gesamtzahl ist ein von der
Schweriner Stadtverwaltung gemeldeter Fall bereits berücksichtigt. 

19 Patienten werden stationär behandelt

Insgesamt habe sich die Anzahl der Erkrankungen seit Mitte August auf
31 Ehec-Fälle erhöht, davon zwölf mit der Komplikation eines HUS. Das

Syndrom kann zur Zerstörung der roten Blutkörperchen,
Blutgerinnungsstörungen und Funktionsstörungen der Nieren führen. 


19 Betroffene werden stationär behandelt. Ein Ausbruch durch eine
Infektionskrankheit liegt laut Robert Koch-Instituts (RKI) vor, wenn
die Anzahl von Personen mit einer bestimmten Infektionskrankheit in
einer Region und/oder einem Zeitraum die erwartete Anzahl dieser
Erkrankungen übersteigt.

Die Ursache der Ehec-Infektionen ist den Angaben zufolge weiter
unklar. Das Lagus arbeite eng mit den zuständigen Gesundheitsämtern
sowie dem RKI zusammen, um die Fälle genau zu untersuchen und um eine
mögliche Infektionsquelle zu finden. Die Lebensmittelbehörden seien
ebenfalls in die Ermittlung des Ausbruchs involviert. Ein
Lebensmittel als Auslöser konnte bisher nicht identifiziert werden.

Ehec steht für enterohämorrhagische Escherichia coli und bezeichnet
bestimmte krank machende Stämme dieses Darm-Bakteriums, das vor allem
bei Wiederkäuern vorkommt. Die Mikroben produzieren sogenannte
Shigatoxine: starke Zellgifte, die bei Menschen schwere
Durchfallerkrankungen bis hin zu blutigen Durchfällen sowie HUS
verursachen können. Kinder sind besonders gefährdet, weil ihr
Immunsystem und ihre Organe noch nicht ausgereift sind.

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