Ehec-Fälle an Ostsee: Auch Kinder aus Südwesten infiziert
Ehec-Bakterien können schwere Erkrankungen verursachen. Zuletzt
machten Fälle in Mecklenburg-Vorpommern und in einem belgischen
Seniorenheim Schlagzeilen. Auch im Südwesten kommt das öfter vor.
Stuttgart (dpa/lsw) - An den jüngsten Ehec-Infektionen in
Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des baden-württembergischen
Gesundheitsministeriums auch zwei Kinder aus dem Südwesten erkrankt.
Beide seien unter 16 Jahre alt und ins Krankenhaus gekommen.
Insgesamt waren in Mecklenburg-Vorpommern bis Ende vergangener Woche
17 Fälle gemeldet worden. Zahlreiche Betroffene sind Kinder und
Jugendliche, von denen einige auch Urlaub in Norddeutschland gemacht
hatten.
Die Infektionsquellen und -wege sind weiter unklar. Die beiden
baden-württembergischen Fälle stammen laut Ministerium aus Stuttgart
und dem Kreis Rottweil. Unklar ist, ob sie nach wie vor in Behandlung
sind.
Ehec-Fälle gibt es recht häufig
Generell sind Ehec-Infektionen nicht ungewöhnlich: Nach Angaben des
Ministeriums werden Jahr für Jahr Ehec-Fälle in niedriger
dreistelliger Höhe in Baden-Württemberg gemeldet. Dazu gehören auch
Menschen, die sich im Ausland, etwa auf einer Urlaubsreise, infiziert
haben, sagte ein Sprecher in Stuttgart.
Ehec steht für enterohämorrhagische Escherichia coli und bezeichnet
bestimmte krank machende Stämme dieses im Darm vorkommenden
Bakteriums. Übertragen werden die vor allem bei Wiederkäuern
vorkommenden Mikroben vorwiegend durch verunreinigte Lebensmittel.
Verschiedene Übertragungswege möglich
Ehec produzieren sogenannte Shigatoxine: starke Zellgifte, die
schwere Durchfallerkrankungen bis hin zu blutigen Durchfällen sowie
das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) verursachen können, das zu
Nierenversagen führen kann. Kinder sind besonders gefährdet, weil ihr
Immunsystem und ihre Organe noch nicht ausgereift sind.
Vom Verzehr eines verunreinigten Lebensmittels bis zum Ausbruch der
Erkrankung dauert es im Durchschnitt drei bis vier Tage, wie es beim
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) heißt. Schon wenige
Bakterien reichen aus, um eine Infektion anzustoßen, zudem könne Ehec
auch direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Tausende Fälle in Deutschland
Daten des Robert Koch-Instituts zufolge wurden 2023 bundesweit mehr
als 3.440 Erkrankungen erfasst, 2024 rund 4.570 und in diesem Jahr
bisher etwa 3.660 (Stand 27. August). Im Jahr 2023 waren 5 Todesfälle
gemeldet worden.
Im Jahr 2011 hatte es einen großen Ehec-Ausbruch in Deutschland
gegeben, rund 3.800 Erkrankungen wurden dabei registriert, mehr als
50 Menschen starben. Als wahrscheinliche Ursache gelten verunreinigte
Sprossen aus Ägypten importierter Bockshornkleesamen.
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