Ärzte beklagen mangelndes Gesundheitswissen

Fieber senken mit Wadenwickeln: Alte Hausrezepte sind immer noch
wichtig. Was wird in Hessen getan, damit man sich kompetent um seine
Gesundheit kümmert anstatt bei Lappalien in die Klinik zu gehen?

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Ärzte beklagen mangelndes
Gesundheitswissen in der Bevölkerung - und Krankenkassen versuchen
auch in Hessen, mit Kursangeboten die Lücken zu schließen. So startet
die AOK Hessen im September eine neue Reihe mit nahezu 300 Angeboten
in 60 Städten, maximal 3.600 Menschen können teilnehmen. 

Am meisten Nachfrage gab es bei der AOK Hessen in den vergangenen
Jahren beim Thema Rücken. «Nach wie vor am beliebtesten: Die
klassische Rückenschule und Hatha-Yoga für Einsteiger», berichtete
Hessens größte Krankenkasse. Anhaltend beliebt seien auch
Beckenbodentraining, Rauchentwöhnung und progressive
Muskelentspannung. 

Rücken und Resilienz

Die Barmer und die Unfallkasse Hessen wollen mit dem Projekt «Mind
Matters» die seelische Gesundheit fördern - und zwar schon in der
Schule. Das Programm stellt Schulen Materialien zur Verfügung, um die
Entwicklung sozialer und emotionaler Kompetenzen zu fördern. 

Laut Barmer wird bei rund jedem vierten Heranwachsenden zwischen 10
und 19 Jahren eine psychische Erkrankung diagnostiziert. «Man lernt,
die kompliziertesten Gleichungen zu lösen, aber nicht, wie man
seelisch gesund bleibt oder eine gute Beziehung führt», kritisierte
bei ihrem Amtsantritt an der Uni Frankfurt/Main die einzige deutsche
Lehrstuhlinhaberin für Suizid-Prävention, Ute Lewitzka.

Landesärztekammer beklagt zu wenig Gesundheitskompetenz

Auch der Präsident der Landesärztekammer, Edgar Pinkowski, wünscht
sich mehr Gesundheitserziehung in der Schule. In der Bevölkerung gebe
es zu wenig Gesundheitskompetenz. Es fehle an Grundwissen, wie man
mit leichten Erkrankungen umgehen könne, etwa wie man Fieber mit
kalten Wadenwickeln senken könne.

Es fehle aber auch an Wissen, wie das Gesundheitssystem funktioniere,
zum Beispiel, wann man den Notruf 112 absetze, wann man in die
Notaufnahme gehen sollte oder wann man den Bereitschaftsdienst unter
116 117 anrufe. 

Notaufnahme bitte nur im Notfall

Viele Menschen in Hessen gehen bei medizinischen Problemen direkt in
eine Notaufnahme, wie zuletzt eine repräsentative Forsa-Befragung im
Auftrag der AOK zeigte. 

Als Gründe gaben die Befragten an, sie fühlten sich zu schlecht, um
abzuwarten (32 Prozent). Immerhin 17 Prozent hatten Angst, dass ihre
Beschwerden auf einen Infarkt oder Schlaganfall zurückzuführen sein
könnten. Sechs Prozent gaben zu, dass ihnen der Termin beim Facharzt
schlichtweg zu lang gedauert habe. Sieben Prozent nannten Zeitmangel
als Grund.

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