Masernfälle heuer bislang rückläufig - Impfquoten zu niedrig
In Bayern wurden bisher weniger Masernfälle gemeldet als im Vorjahr.
Trotzdem warnt das Gesundheitsministerium: Die Impfquoten reichen
noch nicht aus, um ein wichtiges Ziel zu erreichen.
München (dpa/lby) - Obwohl in diesem Jahr in Bayern bislang weniger
Masernfälle gemeldet worden sind als im Vorjahr, ist die Impfquote
nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums noch zu niedrig.
«Masern dürfen nicht als harmlose Kinderkrankheit unterschätzt
werden», betonte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). «Es
handelt sich um eine hochansteckende Krankheit, die schwere
Komplikationen bis zum Tod nach sich ziehen kann.»
Bis zum 4. August waren heuer im Freistaat 41 Menschen an Masern
erkrankt. Im Vorjahreszeitraum waren es 56, im Gesamtjahr 2024 exakt
69 Fälle. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen waren es von 2021 bis
2023 lediglich zwischen zwei und elf Betroffene pro Jahr. Im
Vor-Pandemie-Jahr 2019 gab es im gesamten Jahr 75 Masernerkrankungen.
Impfungen sollen Masern in Deutschland eliminieren
«Impfungen verhindern sowohl die Erkrankung als auch die
Virus-Weitergabe sehr gut», betonte Gerlach. Aktuell lägen die
Impfquoten der bayerischen Kinder im Alter von zwei Jahren bei über
90 Prozent für die erste Masernimpfung und bei 76,7 Prozent für die
zweite Impfung. «Das ist noch zu niedrig!», betonte Gerlach. Denn um
Masern in Deutschland auszurotten, seien Impfquoten von über 95
Prozent bei der zweiten Impfung im zweiten Lebensjahr nötig.
Erfreulich sei hingegen die Entwicklung bei den eingeschulten
Kindern. Zum Schuljahr 2023/24 waren bei der
Schuleingangsuntersuchung 97,1 Prozent der Schülerinnen und Schüler
zweifach gegen Masern geimpft, weitere 2,4 Prozent konnten eine
einfache Masernimpfung vorweisen.
Gerlach forderte alle nach 1970 geborenen Erwachsenen und alle
Jugendlichen auf, ihren Impfstatus überprüfen zu lassen. «Denn nur
wer in der Kindheit zweimal oder im Erwachsenenalter einmal gegen
Masern geimpft ist, verfügt über einen vollständigen Schutz.» Die
Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt den ersten Piks im Alter
von 11 und den zweiten im Alter von 15 Monaten. Wer nicht als
Säugling geimpft wurde, kann dies nachholen.
Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK
Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.