3D-Bioprinting senkt Zahl der Tierversuche
Herzklappen aus dem 3D-Drucker könnten Babys helfen, Biotinte aus
Stammzellen könnten Hornhautspenden ersetzen. Was neue Methoden für
Forschung und Medizin bedeuten.
Karlsruhe (dpa) - Dank 3D-Druckverfahren mit menschlichen Zellen kann
die Zahl der Tierversuche laut einer Expertin reduziert werden. Am
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sei die Zahl der
eingesetzten Mäuse auch wegen der neuen technischen Möglichkeiten
schon deutlich verringert worden, sagte Ute Schepers vom KIT-Institut
für Funktionelle Grenzflächen.
Von 250 in Tierversuchen getesteten Molekülen komme im Schnitt am
Ende eines auf den Markt, erklärte die Abteilungsleiterin Chemische
Biologie. Diese Zahl solle deutlich reduziert werden. Mit sogenanntem
3D-Bioprinting könnten rasch Gewebestrukturen mit Zellen gedruckt
werden.
Technologie noch am Anfang
Nach Einschätzung des Bundesgesundheitsministeriums befinden sich
Produkte und Ansätze zum Bioprinting noch in einem frühen
Entwicklungsstadium. Geforscht werde an der Herstellung spezifischer
Gewebe wie Knochen, Knorpel, Haut oder anderer Organe. Ein weiterer
Bereich sei die Untersuchung von Krankheiten wie Krebs im Labor.
«Hierbei werden geeignete Gewebemodelle gedruckt, um spezifische
Wirkstoffe und neue Behandlungsmethoden beispielsweise zur
Krebstherapie zu testen», erläuterte ein Sprecher des Ministeriums.
Der Druck Patienten-eigener Zellgewebe könnte demnach Potenziale für
eine Vorauswahl erfolgversprechender individueller Therapieformen
bieten.
Alternative zu Hornhautspenden?
Schepers und ihr Team stellen zum Beispiel so kleine künstliche
Herzklappen her, dass sie Babys eingesetzt werden könnten. Ein
anderes Projekt befasst sich mit der Hornhaut des Auges. Biotinte aus
Patienten-eigenen Stammzellen könnte eines Tages - etwa bei
Verformungen der Hornhaut - maßgeschneiderte Lösungen bieten und
Hornhautspenden ersetzen.
Am KIT arbeitet ein sogenanntes 3R-Zentrum an Ersatzmethoden für
Tierversuche. Bei 3R geht es darum, Tierversuche zu reduzieren
(Reduce), zu ersetzen (Replace) oder zu verbessern (Refine).
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