Großauftrag für deutschen KI-Chip-Spezialisten Spinncloud

Die Zukunft der KI könnte in einer Art künstlichem Gehirn liegen. Das
Dresdner Start-up Spinncloud, ein führender Anbieter von solchen
neuromorphen KI-Chips, kann nun einen Großauftrag ergattern.

Dresden/Leipzig (dpa) - Das Dresdner Start-up-Unternehmen Spinncloud
hat einen Großauftrag für seine KI-Chips erhalten, die sich stark an
der Funktionsweise des menschlichen Gehirns orientieren und einem
Netz von Nervenzellen nachempfunden sind. Mit dem bislang größten
Gehirn inspirierten Supercomputer in der Medikamentenforschung soll
an der Universität Leipzig geforscht und entwickelt werden, teilten
das Unternehmen und die Hochschule mit. 

Das genaue finanzielle Volumen des «millionenschweren Auftrags» wurde
nicht beziffert. Die Vereinbarung soll in den kommenden zwei Monaten
umgesetzt werden.

12 Prozent des menschlichen Gehirns

Spinncloud gilt bei Experten als das ambitionierteste Chip-Start-up
Europas. Das System für die Universität Leipzig soll in der Lage
sein, über 10 Milliarden künstliche Nervenzellen
(Neuronen) gleichzeitig zu simulieren. Das entspreche rund 12 Prozent
der Leistung eines menschlichen Gehirns. Dabei benötige das
«SpiNNaker2»-System viel weniger Strom als normale
Hochleistungs-Computer - etwa 18-mal weniger. «Diese Technologie ist
ein Beispiel, die Entwicklung personalisierter Medikamente massiv zu
beschleunigen und gleichzeitig Europas technologische Souveränität im
Bereich KI und Supercomputing zu stärken.»

Weniger Strombedarf - höheres Tempo

In Leipzig soll die Spinncloud-Technologie auch für das sogenannte
«In-silico-Screening» von Molekülen verwendet werden. Das bedeutet,
dass Wissenschaftler mit Hilfe von Computern sehr viele verschiedene
Moleküle durchtesten - aber nicht im Labor mit echten Stoffen,
sondern am Computer. Sie nutzen dafür spezielle Programme, die
vorhersagen, wie ein Molekül zum Beispiel an ein krankes Protein
passen könnte. Dieser bislang sehr rechenintensive Prozess werde
durch die Spinncloud-Systeme deutlich effizienter und
energiesparender umgesetzt. 

Erste Modellversuche zeigten, dass Spinncloud in der Lage sei, in der
Arzneimittelforschung eine Wirkstoffentdeckung mit sogenannten
niedermolekularen Verbindungen (Small Molecule Drug Discovery) bis zu
50-mal schneller als mit herkömmlichen KI-Chips zu realisieren. Damit
rücke ein Markt für industrielle Anwendungen etwa in der
Pharmaindustrie in greifbare Nähe.

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