Gesundheitsministerin erwartet kein Kliniksterben

Die Klinik in Wittstock soll Ende 2026 dichtmachen - als Grund gibt
der Betreiber die Krankenhausreform an. Brandenburgs
Gesundheitsministerin zeigt sich dennoch zuversichtlich für die
Krankenhäuser.

Wittstock/Dosse (dpa/bb) - Gesundheitsministerin Britta Müller zeigt
sich zuversichtlich, dass es mit der Krankenhausreform kein
Kliniksterben in Brandenburg geben wird. «Wir wollen, dass alle
Krankenhausstandorte als Orte der regionalen Gesundheitsversorgung
erhalten bleiben», sagte die parteilose Politikerin den «Potsdamer
Neuesten Nachrichten» (PNN). 

Vor wenigen Tagen hatte die Betreibergesellschaft KMG Kliniken die
Schließung des Krankenhauses in Wittstock/Dosse für Ende 2026
angekündigt, sich aber offen für eine mögliche weitere Nutzung
gezeigt. Die KMG Kliniken begründen das Aus für das Krankenhaus mit
den Vorgaben der Krankenhausreform.

Müller: Weg zum Arzt wird länger

Müller räumte ein, dass die Krankenhausreform Veränderungen bringen
werde. «Ja, die Wege zum Arzt werden länger», sagte Müller der
Zeitung. «Aber lieber länger fahren zu einem spezialisierten
Krankenhaus, als falsch oder nicht behandelt zu werden. Die Qualität
wird sich verbessern.» Aus manchen Krankenhäusern würden
Polikliniken. Alle Standorte müssten sich neu ausrichten. «Wir
brauchen nicht an allen Standorten alles», sagte Müller.

Der Ministerin zufolge gibt es einen Mangel an niedergelassenen
Fachärzten, Augenärzten und Hautärzten. «Wenn man im ambulanten
Bereich keinen Termin bekommt und wir gleichzeitig Krankenhäuser mit
Fachärzten haben, die auf Patienten warten, dann muss man doch die
Systeme vernetzen», sagte Müller. Die Zukunft der Versorgung sei eine
Verzahnung ambulanter und stationärer Leistungen.

Zwei Kliniken nach Insolvenz wieder genesen

Die Krankenhausreform ist seit dem 1. Januar in Kraft. Geplant ist,
dass die Länder ihren Kliniken bis Ende 2026 die jeweiligen
Leistungsgruppen zuweisen. Die Finanzierung soll schrittweise auf das
neue System umgestellt werden. «Ohne eine Krankenhausreform würde es
definitiv Klinikschließungen geben», sagte Müller. 

Zwei Krankenhäuser - in Spremberg und Guben - sind nach ihren Angaben
inzwischen erfolgreich aus einer Insolvenz gekommen. Der Landkreis
Uckermark will zwei angeschlagene Klinikstandorte in Prenzlau und
Angermünde absichern. Müller rechnet allerdings mit Protesten an
Standorten mit Änderungen.

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