Arzt-Videosprechstunden eher Nischengeschäft
Die Corona-Pandemie hat Videosprechstunden in Thüringens Arztpraxen
zunächst einen Schub versetzt. Doch ihr Anteil an Behandlungsfällen
bewegt sich weiter im Promille-Bereich.
Weimar (dpa/th) - Thüringens Ärzte und Psychotherapeuten haben im
vergangenen Jahr rund 35.500 Videosprechstunden abgehalten. Nach
Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) ist die Zahl im
Vergleich zu 2023 um 7.000 gestiegen. Allerdings hat der Umfang der
Videosprechstunden das Niveau aus den Jahren der Corona-Pandemie
bislang nicht wieder erreicht. Und gemessen an der Gesamtzahl der
ambulanten Behandlungsfälle - mehr als 16 Millionen jährlich -
handelt es sich weiterhin um ein Nischengeschäft. Im vierten Quartal
2024 etwa machten Videosprechstunden 0,2 Prozent der ambulanten
Behandlungsfälle aus.
Videosprechstunden hätten sich als zwar als zusätzliches Angebot
etabliert, so die KV. Der Großteil der Patienten bevorzuge aber den
Weg in die Arztpraxis. «Der Goldstandard für die Patienten ist und
bleibt der persönliche Arzt-Patienten-Kontakt», schätzte der
stellvertretende KV-Vorsitzende Thomas Schröter ein.
Schub durch die Pandemie nicht von Dauer
Die Corona-Pandemie hatte den digitalen Videoschalten zwischen Ärzten
oder Psychotherapeuten und Patienten zu einem Aufschwung verholfen.
Allein 2021 wurden rund 50.300 Videosprechstunden abgerechnet, in den
Jahren 2020 und 2022 mehr als 36.000. Im Jahr 2023 waren es nur noch
28.500.
2024 entfiel das Gros der Videoschalten mit rund 7.100 auf den
Bereitschaftsdienst. Im regulären Praxisbetrieb bieten der KV zufolge
Hausärzte und Psychotherapeuten die meisten Videosprechstunden an.
Allein im vierten Quartal 2024 etwa rechneten Hausärzte rund 4.900
und Psychotherapeuten annähernd 2.300 Stunden ab.
Knapp die Hälfte der Psychotherapeuten mit Videoangebot
Dabei absolvierte in diesem Zeitraum jedoch nur eine Minderheit von
73 Hausärzten Sprechstunden via Bildschirm und Mikrofon - bei rund
1.600 in Thüringen tätigen Hausärzten. Von den etwa 500 Thüringer
Psychotherapeuten war es immerhin knapp die Hälfte. Auch kleinere
Fachgruppen wie Hautärzte, Chirurgen oder Kinderärzte behandeln ihre
Patienten per Monitor aus der Ferne.
Deutschlandweit war die Zahl der Videosprechstunden im vergangenen
Jahr im Vergleich zu 2023 um knapp 25 Prozent auf 2,7 Millionen
gestiegen, wie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung
kürzlich ermittelt hatte. Auch das liegt unter dem Niveau der
Pandemiejahre.
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