Teure Pflege im Heim: Pflegerat für Klärung der Kostenträger

Pflegebedürftige müssen immer höhere Summen stemmen, um einen
Heimplatz zu bezahlen. Die Pflegerat-Chefin schlägt Alarm - und
fordert eine Strukturänderung.

Berlin (dpa) - Der Deutsche Pflegerat fordert mit Blick auf die
gestiegenen Zuzahlungskosten für Pflegeheimplätze eine klare
Kostenaufteilung. Die Präsidentin des Pflegerats, Christine Vogler,
sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), es müsse endlich
geklärt werden: «Was übernehmen Bund und Länder, was die Kassen, un
d
was ist den Pflegebedürftigen und ihren An- und Zugehörigen
finanziell noch zumutbar?»

Die Pflege im Heim ist für Bewohnerinnen und Bewohner teurer
geworden. Die Zahlungen aus eigener Tasche im ersten Aufenthaltsjahr
überschritten im bundesweiten Schnitt die Marke von 3.000 Euro im
Monat, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab. 

Kanzleramtschef will Pflegekosten begrenzen

Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) sprach sich gegenüber dem RND
dafür aus, die Kosten der Pflege zu begrenzen. Er verwies auf den
demografischen Wandel, durch den künftig mehr Menschen
pflegebedürftig würden. «Kaum jemand hat eine Rente, mit der er 3.000

Euro für einen Pflegeheimplatz bezahlen kann», sagte er.

In der Summe ist zum einen ein Eigenanteil für die reine Pflege und
Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt - anders als
die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten. Für
Bewohnerinnen und Bewohner im Heim kommen dann noch Zahlungen für
Unterkunft und Verpflegung, Investitionen in den Einrichtungen und
Ausbildungskosten hinzu.

Vogler: Länder sollen Ausbildungskosten übernehmen

Pflegerat-Chefin Vogler sieht die Länder in der Verantwortung, die
Investitionskosten zu übernehmen. Sie fragte: «Warum zahlen
Heimbewohner für medizinische Behandlungspflege, während diese in der
ambulanten Pflege von den Kassen getragen wird? Und sollten wirklich
die Pflegebedürftigen für Ausbildungskosten aufkommen?» 

Die Vorstandschefin des Ersatzkassenverbands, Ulrike Elsner, mahnte
bereits an, dass Länder ihre Verantwortung zur Übernahme der Kosten
für Investitionen und Ausbildung erfüllen müssten, um schnell etwas
zu ändern. Ein Wegfall der Umlagen für Investitionen brächte eine
monatliche Entlastung von durchschnittlich 507 Euro.

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