Hoch: Corona-Jahre wirken im Studium nach
Mit Land- und Kinderarztquoten für Studierende will Rheinland-Pfalz
dem Medizinermangel in der Fläche begegnen. Die Nachfrage sei hoch,
sagt Minister Clemens Hoch. Er sieht aber auch Corona-Nachwehen.
Mainz (dpa/lrs) - Das Interesse an den Quoten für Medizinstudenten in
Rheinland-Pfalz ist nach Darstellung von Gesundheitsminister Clemens
Hoch groß. Genügend Studierende für diese Angebote zu finden, sei gar
kein Problem, sagte der SPD-Politiker im Gespräch mit der Deutschen
Presse-Agentur in Mainz. Hoch, der auch Wissenschaftsminister ist,
sieht aber auch verzögerte Auswirkungen von Corona.
Die Landarztquote wird in Rheinland-Pfalz seit dem Wintersemester
2020/21 angeboten. Sie liegt bei 6,3 Prozent der Studienplätze.
Außerdem gibt es eine Quote von 1,5 Prozent für Menschen, die später
im öffentlichen Gesundheitsdienst arbeiten wollen (ÖGD-Quote). Im
Sommersemester 2026 soll noch eine Landkinderarzt-Quote folgen.
Drei Prozent der Medizin-Studienplätze sollen dann an junge Menschen
gehen, die sich zu einer fachärztlichen Weiterbildung in der Kinder-
und Jugendmedizin sowie auf eine mindestens zehnjährige ambulante
Tätigkeit als Kinder- und Jugendarzt in Gebieten mit besonderem
Bedarf verpflichten.
Nicht alle schaffen die erste medizinische Prüfung
In den vergangenen drei Jahren habe ein Teil der Studierenden mit
Landarztquote die erste medizinische Prüfung nicht geschafft,
berichtet Hoch. Ohne die Gründe zu kennen, sagte der Minister: «Ich
verwehre mich aber dagegen, dass es daran liegt, dass sie kein
Einser-Abitur haben.»
Bei der Vergabe der Studienplätze für die Landarzt-, Landkinderarzt-
und die ÖGD-Quote dieser Studienplätze spiele die Abi-Note zwar eine
Rolle, dazu kämen aber auch Tests und Auswahlgespräche. «Es geht
nicht rein kompetitiv nach der Abi-Note», erläuterte der Minister. Er
sieht verzögerte Auswirkungen von Corona als Grund.
Hoch: Lernen funktioniert durch Interaktion
«Wir haben unter Corona gemerkt, dass unsere Universitäten und
Hochschulen nicht reine Orte der Wissensvermittlung sind. Dann
bräuchten wir sie nämlich kaum noch in einem digitalen Zeitalter»,
betont Hoch. Lernen funktioniere durch Interaktion und die habe in
den Corona-Jahren gefehlt. «Wir lernen gerade, wie wir die digitalen
Angebote, die wir unter Corona gut fanden, so etablieren können, dass
sie den traditionell gut funktionierenden Lernerfolg nicht
behindern.»
Es sei kein Wunder, dass da einige Studierende etwas Probleme hätten.
«Außerdem glaube ich, dass wir aktuell sehr viel mehr auch psychische
Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen sehen, die ihren
Ursprung in der Corona-Zeit haben.»
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