BGH prüft Vorher-Nachher-Werbung von Schönheitseingriffen
Mit einer Spritze Hyaluron oder Botox lässt sich im Gesicht viel
verändern. Aber dürfen die Influencer-Ärzte «Dr. Rick und Dr. Nick
»
dafür mit Vergleichsbildern im Internet werben?
Karlsruhe (dpa) - Nasenkorrekturen, Kinnaufbau oder Lippenformungen:
Der Bundesgerichtshof (BGH) prüft, ob für minimalinvasive
Schönheitsbehandlungen auf Basis von Hyaluron mit
Vorher-Nachher-Bildern geworben werden darf. Dabei gehe es vor allem
um die Frage, ob es sich um sogenannte «operative
plastisch-chirurgische Eingriffe» handele, sagte Thomas Koch,
Vorsitzender des ersten Zivilsenats, in Karlsruhe.
In dem konkreten Fall klagt die Verbraucherzentrale
Nordrhein-Westfalen gegen das Unternehmen Aesthetify von den
bekannten Ärzten und Influencern «Dr. Rick und Dr. Nick». Sie
veröffentlichten Vorher-Nachher-Bilder von Patienten auf der eigenen
Internetseite und bei Instagram. Die Verbraucherschützer aus NRW
sehen darin einen Verstoß gegen das Heilmittelwerbegesetz - und
klagen auf Unterlassung.
OLG hatte Klage stattgegeben
Solche «operativ plastisch-chirurgische Eingriffe», die medizinisch
nicht notwendig sind, unterliegen nach deutschem Recht strengen
Werberegeln. Laut Heilmittelwerbegesetz dürfen sie außerhalb von
Fachkreisen nicht «durch vergleichende Darstellung des
Körperzustandes oder des Aussehens vor und nach dem Eingriff»
beworben werden.
Das Oberlandesgericht (OLG) Hamm hatte Aesthetify im vergangenen
August auf Unterlassung verurteilt. Und auch in Karlsruhe sieht es
für «Rick und Nick» nicht gut aus: Die Kollegen in Hamm hätten sich
sehr sorgfältig mit dem Fall beschäftigt, betonte Koch in der
mündlichen Verhandlung. Die vorläufige Einschätzung des Senats gehe
«stark in die Richtung des Berufungsgerichts».
Aesthetify nutze schon «seit geraumer Zeit» keine
Vorher-Nachher-Bilder mehr, um für Schönheitsbehandlungen zu werben,
sagte Dominik Bettray («Dr. Nick») vor der Verhandlung der Deutschen
Presse-Agentur. Das sei allerdings schade, da sie eine enorme Rolle
für Verbraucher spielten. Für die Verbraucher sei schließlich «voll
e
Transparenz und volle Information» wichtig, ergänzte
Co-Geschäftsführer Henrik Heüveldop («Dr. Rick»).
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