Betrug mit Corona-Tests - Ermittlungen in fast 260 Verfahren

Lief bei den Abrechnungen für Corona-Tests alles richtig? In vielen
Fällen haben die Ermittler Zweifel. Immer wieder kommt es zum
Prozess, wie nun in München.

Nürnberg (dpa/lby) - Der Betrug mit Corona-Tests beschäftigt die
Ermittler in Bayern weiterhin. Seit Juni 2021 habe es fast 260
Verfahren wegen Betrugs bei der Abrechnung von Corona-Tests gegeben
(Stand: 31. März 2025), teilte das Justizministerium in München auf
Anfrage mit. Fast 200 Verfahren sind demnach inzwischen
abgeschlossen. In 24 davon kam es zu einer Anklage oder einem Antrag
für einen Strafbefehl. In 16 Fällen wurden die Angeklagten
rechtskräftig verurteilt. 

Die Ermittlungen führt in diesen Fällen die Generalstaatsanwaltschaft
Nürnberg, die als Zentralstelle für Betrug und Korruption im
Gesundheitswesen zuständig ist. In den Verfahren mit einem
rechtskräftigen Urteil sei dabei bisher ein Schaden von insgesamt
rund 920.000 Euro festgestellt worden, sagte ein Sprecher der
Generalstaatsanwaltschaft. Die vergleichsweise gering wirkende Summe
liege daran, dass die Beschuldigten schon vorab Teile der Beträge
zurückgezahlt hatten. 

Betrug im großen Maßstab

Welche Summen teilweise im Raum stehen, zeigt ein Prozess gegen eine
52-Jährige, der am Mittwoch vor dem Landgericht München I begann. Die
Generalstaatsanwaltschaft wirft der Frau Computerbetrug und
versuchten Computerbetrug vor. 

Sie soll demnach im Oktober 2021 Leistungen in fiktiven
Corona-Testzentren bei den Kassenärztlichen Vereinigungen (KV)
Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein in Höhe von fast 1,5
Millionen Euro abgerechnet haben. Fast 620.000 Euro zahlten die KV
Baden-Württemberg und Nordrhein laut Anklage an sie und eine
Komplizin aus. Letztere wird anderweitig verfolgt.

Die 52-Jährige habe am ersten Prozesstag ein vollumfängliches
Geständnis abgelegt, teilte ein Gerichtssprecher mit. Es seien drei
weitere Verhandlungstage geplant.

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