EU-Parlament will illegalen Tierhandel eindämmen

Tierhandel ist Schätzungen zufolge ein Milliardengeschäft - das zieht
auch Kriminelle an, oft zum Leid der Tiere. In der EU wird deswegen
über strengere Vorgaben diskutiert.

Straßburg (dpa) - Das Europaparlament will den illegalen Handel mit
Hunden und Katzen eindämmen und den Schutz dieser Tiere verbessern.
Die Abgeordneten sprechen sich dafür aus, dass alle in der EU
gehaltenen Hunde und Katzen durch einen Mikrochip identifizierbar
sind. Sie sollen zudem in Datenbanken registriert werden, teilte das
Parlament mit. 

«Hunderttausendfach werden Welpen viel zu früh von der Mutter
getrennt, medizinisch nicht untersucht und nicht geimpft»,
kritisierte der CDU-Abgeordnete Peter Liese. So könnten auch
Krankheiten, die für den Menschen gefährlich seien, einfacher
übertragen werden. «Nur durch eine lückenlose Nachverfolgung kann man

dies wirklich effektiv bekämpfen.»

Die Position geht auf einen Vorschlag der EU-Kommission zurück,
wonach EU-weit etwa ein Mindestplatzangebot, Zwingerverbot,
geregelter Zugang zu Tageslicht und Freilauf, Temperaturgrenzen für
Behausungen oder Grundregeln für die Fütterung zu Mindeststandards
werden könnten. Die Haltung oder der Verkauf von Hunden und Katzen in
Tierhandlungen sollen zudem nach Ansicht der Abgeordneten verboten
werden. Für Privatpersonen sind Ausnahmen vorgesehen. 

Verstümmelungsverbote vorgesehen

Zudem sollen Inzucht ebenso wie schmerzhafte Verstümmelungen - etwa
das Abschneiden von Schwanz- oder Ohrenteilen - verboten werden. Die
Europaabgeordneten sprechen sich auch für ein Verbot von Stachel- und
Würgehalsbändern ohne Sicherheitsaufsatz aus.

Die sozialdemokratische Abgeordnete Maria Noichl betonte, dass
Mindeststandards dringend notwendig seien, um «die oft katastrophalen
Bedingungen in Zuchtbetrieben und Tierheimen zu bekämpfen». Sie
warnte jedoch davor, dass die Ausnahmen für private Halterinnen und
Halter sowie weitere Schlupflöcher die Verordnung schwächen könnten.
 

Bevor neue Regeln in Kraft treten können, muss mit den EU-Staaten
noch ein finaler Kompromiss ausgehandelt werden. Bürgerinnen und
Bürger in der Europäischen Union besitzen laut der Kommission mehr
als 72 Millionen Hunde und 83 Millionen Katzen. Beim Handel mit den
beiden Tierarten werde Schätzungen zufolge jährlich ein Umsatz von
rund 1,3 Milliarden Euro gemacht.

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