In Hessen sind 300 Hausarztstellen vakant

Am größten ist der Mangel in ländlichen Gebieten. Die Kassenärztlic
he
Vereinigung in Hessen sieht dafür verschiedene Gründe.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - In Hessen sind 300 Hausarztstellen nicht
besetzt. «Am deutlichsten ist der Mangel in ländlichen Gebieten»,
sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV)
Hessen, Frank Dastych, der Deutschen Presse-Agentur.

Eine Statistik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung aus dem Jahr
2024 zeigt: Die hausärztliche Unterversorgung ist in Hessen im Norden
des Bundeslands besonders ausgeprägt. In Hessen gibt es gut 3.900
Hausarztsitze. 

Ein großes Problem sei fehlender Nachwuchs, erklärt Dastych. Bei
Medizinerinnen und Medizinern aus dem Ausland stünden häufig die
Vergleichbarkeit von Qualifikationen und unzureichende
Sprachkenntnisse im Weg.

Bieten manche Hausärzte in Hessen keine Hausarztleistungen an?

Den Mangel verschärfe außerdem, dass einige Hausärzte keine oder
wenige Hausarztleistungen erbrachten, berichtet der stellvertretende
Vorstandsvorsitzende Armin Beck. In manchen Praxen werde etwa rein
psychotherapeutisch gearbeitet.

«Die Praxen sind Wirtschaftsunternehmen. Hausarztleistungen
anzubieten kann ökonomisch unattraktiv sein», sagt Beck. Eine
schnelle Lösung des Problems sei in Hessen nicht in Sicht.

Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz oder der Beruf des
«Physician Assistant», den Studierende an Hochschulen erlernen
können, würden den Mangel auf kurze Sicht nicht verringern, erklären

die KV-Vertreter.

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