Spahn zu Maskenbericht: «Ich habe nichts zu verbergen»
Der frühere Gesundheitsminister steht wegen teurer Maskenkäufe in der
Corona-Pandemie in der Kritik. Jens Spahn zeigt sich davon
unbeeindruckt.
Berlin (dpa) - Der frühere Gesundheitsminister Jens Spahn ist für
eine Veröffentlichung des Berichts zur Corona-Maskenaffäre. «Für mi
ch
wäre es aktuell sicher einfacher, wenn der Bericht bekannt wäre. Ich
habe nichts zu verbergen», sagte der heutige Unionsfraktionschef der
«Rheinischen Post». Er stehe zu seinen Entscheidungen und übernehme
Verantwortung. «Wir haben die Pandemie in Deutschland insgesamt
erfolgreich bewältigt, dabei aber auch Fehler gemacht», sagte Spahn.
Der bisher unter Verschluss gehaltene Bericht der Sonderermittlerin
Margaretha Sudhof befasst sich mit dem Vorwurf zu teurer Maskenkäufe
in der Anfangszeit der Corona-Pandemie. Spahn war damals zuständiger
Minister. Er kenne Sudhofs Text nicht, sagte der Christdemokrat. «Ich
bin auch nie dazu befragt worden. Stattdessen nehme ich zur Kenntnis,
dass einzelne Textteile an Journalisten gestreut werden.»
Spahn verweist auf Dringlichkeit bei den Maskenkäufen
Nach Medienberichten soll Spahn eine Firma aus seiner westfälischen
Heimat mit der Logistik der Maskenbeschaffung bevorzugt haben. Darauf
angesprochen sagte er: «Dieser Logistiker hat keinen Standort in
meinem Wahlkreis. Und er ist einer der größten des Landes. Es war
damals Beschlusslage des Krisenstabs der Bundesregierung, wegen der
Dringlichkeit regelmäßig ohne Ausschreibungen zu vergeben.»
Es sei für ihn klar gewesen, dass er selbst zum Hörer habe greifen
müssen, um bei der Beschaffung zu helfen. «Ich muss das Gewicht
meines Amtes persönlich in die Waagschale legen, damit wir im
weltweiten Rennen an Masken kommen. Es sind kurz danach auch DHL und
Schenker einbezogen worden, weil das ja aktuell die Debatte ist»,
sagte Spahn.
Warken will den Bericht weiter unter Verschluss halten
Insbesondere Grüne und Linke fordern eine vollständige
Veröffentlichung des Sudhof-Berichts. Die Bundestagsfraktion der
Grünen will dazu Sondersitzungen des Haushalts- und des
Gesundheitsausschusses. Die aktuelle Gesundheitsministerin Nina
Warken will dem Parlament nicht den kompletten Bericht der
Sonderbeauftragten übermitteln. Sie wolle dem Haushaltsausschuss über
Erkenntnisse zu den Maskenkäufen berichten und die Ergebnisse des
Sudhof-Berichts dabei heranziehen, hatte die CDU-Politikerin erklärt.
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