Erster Verdachtsfall auf Afrikanische Schweinepest in NRW

Lange Zeit hatte die Afrikanische Schweinepest NRW verschont. Jetzt
wird ein Verdachtsfall im Sauerland geprüft. Die Folgen der Seuche
können weitreichend sein.

Olpe/Düsseldorf (dpa/lnw) - In Nordrhein-Westfalen wird der erste
Verdachtsfall auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) geprüft. In der
sauerländischen Gemeinde Kirchhundem im Kreis Olpe habe ein Jäger ein
totes Wildschwein gefunden, teilte das Ministerium für Landwirtschaft
und Verbraucherschutz mit. Nach erster Untersuchung durch das vor Ort
zuständige Chemische und Veterinäruntersuchungsamt CVUA Westfalen in
Arnsberg sei es positiv auf die Schweinepest getestet worden. Eine
Bestätigung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), des
Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit, steht noch aus.

Bislang handele es sich nur um einen einzelnen Verdachtsfall.
Präventive Maßnahmen zum Schutz vor einer möglichen Ausbreitung der
Afrikanischen Schweinepest in der Region liefen bereits. 

Folgen können weitreichend sein

Für Menschen ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich. Gleiches
gilt für andere Haus- und Nutztierarten als Schweine. Für Haus- und
Wildschweine verläuft jedoch eine Infektion mit dem ASP-Virus fast
immer tödlich. 

Das Landwirtschaftsministerium habe unverzüglich eine
ASP-Koordinationsgruppe einberufen, hieß es weiter. Falls die
Infektion durch das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt werde, sei
es oberstes Ziel, die Tierseuche auf ein möglichst kleines Gebiet zu
begrenzen und eine Ausbreitung und Übertragung auf
Hausschweinbestände zu verhindern. Gegen ASP gibt es keine Impfung. 

Die ursprünglich in Afrika verbreitete Schweinepest wurde 2014
erstmals in der Europäischen Union nachgewiesen. NRW hat bereits seit
langem vorbeugende Maßnahmen gegen ASP ergriffen und sich auf einen
Ausbruch der Tierseuche vorbereitet. Im Juni 2024 wurde die
Erkrankung erstmals bei Wildschweinen in den benachbarten
Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz nachgewiesen. Inzwischen
sind auch schon zwei Hausschweinebestände betroffen. 

Übertragung auch durch Wurstbrote

Als Hauptübertragungsquelle der ASP gilt neben direktem Kontakt zu
infizierten Wildschweinen das Verhalten von Menschen. So kann der
Erreger auch über Kleidung, Schuhe, Autoreifen oder über Essensreste
wie etwa ein achtlos entsorgtes Wurstbrot übertragen und verbreitet
werden. Als Ursache für den Ausbruch im Rhein-Main-Gebiet wurde der
Eintrag durch Speisereste vermutet. 

Schon 2024 hatte NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU)
erklärt, dass ein Ausbruch der Schweinepest in NRW keine Frage des
Ob, sondern des Wann sei. Sie hatte Reiserückkehrer, Lkw-Fahrer und
Pendler davor gewarnt, sorglos an Raststätten Essensreste wie
Wurstbrote wegzuwerfen. Das Land hatte zudem in den Wäldern den
Einsatz besonders geschulter Suchhundestaffeln aufgestockt. 

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband appellierte an die
Landwirte, alle notwendigen Vorkehrungen auf den Höfen zum Schutz der
Tiere zu treffen. Der Fund des Wildschwein-Kadavers zeige, dass
die Afrikanische Schweinepest vermutlich nicht vor NRW Halt mache,
sagte Verbandspräsident Hubertus Beringmeier. Er bat die Bevölkerung
um Verständnis dafür, dass es durch voraussichtliche
Restriktionsgebiete rund um den Fundort des ASP-Virus zu
Einschränkungen, etwa beim
Betretungsrecht von Wäldern, kommen könne.

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