Ex-Freundin erstochen: Richter verhängen lebenslange Haft

Eine Frau aus Gelsenkirchen wird erstochen, als sie gerade den Müll
vor die Tür bringen will. Der Täter war ihr Ex-Freund. Jetzt ist er
verurteilt worden.

Essen (dpa/lnw) - Nach einer tödlichen Messerattacke in Gelsenkirchen
ist ein Mann aus Herne am Freitag zu lebenslanger Haft verurteilt
worden. Der Angeklagte hatte gestanden, seine langjährige Partnerin
im August 2024 erstochen zu haben. Die 36-Jährige war am Tatort
verblutet. Die Ärzte zählten später 21 Stich- und
Schnittverletzungen. Der 39-jährige Deutsche wollte laut dem Urteil
des Essener Schwurgerichts nicht akzeptieren, dass sich seine
Lebensgefährtin von ihm getrennt hatte.

«Ihre anfänglichen Depressionen sind im Laufe der Monate in Wut und
Hass umgeschlagen», sagte Richter Jörg Schmitt bei der
Urteilsbegründung an den Angeklagten gerichtet. «Sie haben sich in
Ihrem Besitzrecht verletzt gefühlt.»

Täter und Opfer hatten sich schon zehn Monate vor der Bluttat
getrennt. Beide hatten neue Partner. Trotzdem drehten sich die
Gedanken des 39-Jährigen laut Urteil ständig um seine Ex-Freundin.
Nach außen sei davon jedoch nichts zu erkennen gewesen.

Messer mit einer Klingenlänge von 30 Zentimetern

Am 13. August gegen 5.20 Uhr fuhr der Angeklagte mit seinem Auto zur
neuen Anschrift seiner Ex-Partnerin. Die 36-Jährige hatte das Haus
gerade verlassen, um zur Arbeit zu fahren, wollte aber noch schnell
den Müll zu den Tonnen im Hinterhof bringen. Dort traf sie auf den
Angeklagten. Der 39-Jährige hielt ein Messer mit einer Klingenlänge
von 30 Zentimetern in der Hand und stach immer wieder zu.

Im Prozess hatte er erklärt, dass er seit Monaten von Tötungsgedanken
getrieben worden sei. Er habe zwar versucht, sie zu verdrängen, es
aber nicht geschafft. Nach der Tat hatte er so getan, als wäre nichts
passiert. Er fuhr nach Hause und nahm laut Urteil sogar noch einen
Termin beim Kieferorthopäden wahr.

Das Urteil lautet auf Mord aus Heimtücke und aus niedrigen
Beweggründen. Die Richter haben außerdem die besondere Schwere der
Schuld festgestellt. Eine vorzeitige Entlassung nach 15 Jahren ist
damit praktisch ausgeschlossen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK

Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.

Jetzt der TK beitreten





Zur Startseite