Jussi Adler-Olsen: Nicht mehr frei in meinen Entscheidungen

Anfang des Jahres machte der Erfolgsautor seine unheilbare
Krebserkrankung öffentlich. Nun spricht er über sein Leben mit der
Krankheit und seine Zukunft als Autor.

Hamburg (dpa) - Der dänische Erfolgsautor Jussi Adler-Olsen
(«Erbarmen») hat über die Folgen seiner Krebserkrankung gesprochen.
«Ich wurde in vielerlei Hinsicht meiner Freiheit beraubt», sagte der
74-Jährige im Interview mit dem Magazin «Zeit Verbrechen». «Meine
Behandlungen strukturieren mein Leben, ich bin nicht mehr frei in
meinen Entscheidungen.»

So könne er nicht einfach verreisen, wenn ihm danach sei, er dürfe
«nicht mehr als fünf Kilo tragen - was beim Einkaufen nicht einfach
ist.» Für längere Strecken brauche er beim Gehen einen Stock. An
manchen Tagen «bin ich sehr, sehr müde».

«Ich habe meine Frau an meiner Seite, die mich ständig unterstützt»


Alles in allem führe er nun ein «völlig anderes Leben als jenes, das

ich mir für diesen Lebensabschnitt erhofft hatte.» Am meisten
vermisse er, der zu sein, der er einmal war.

Er habe aber großes Vertrauen in seine Ärzte und nutze alle
Behandlungen, die ihm angeboten werden. Die Krankheit sei zwar nicht
heilbar. «Aber meine Ärzte sind fest davon überzeugt, dass ich nicht

an ihr sterben werde.» Es gehe ihm heute «deutlich besser als vor
einem Jahr oder auch noch vor einem halben Jahr, ich habe mir
Freiräume und Möglichkeiten zurück erkämpft. Das zeigt mir, dass
alles, was ich tue, all die Behandlungen, tatsächlich funktionieren,
und gibt mir die Energie, weiterzumachen.»

Besonders stärke ihn, nicht allein zu sein: «Ich habe meine Frau an
meiner Seite, die mich ständig unterstützt. Das motiviert mich, noch
mehr zu kämpfen».

«Ideen habe ich auf jeden Fall noch genug»

Seinen Schreibprozess habe die Diagnose nicht verändert, sagte
Adler-Olsen. «Zumindest wenn ich die Energie dazu habe, schreibe ich
auf dieselbe Art und Weise wie vor der Diagnose. Ideen habe ich auf
jeden Fall noch genug.»

Jussi Adler-Olsen hatte Anfang Februar in einem Interview öffentlich
gemacht, dass er an Knochenmarkkrebs erkrankt ist. Der Autor zählt zu
den großen Namen des Skandinavien-Krimis. Seine Romane um den
Spezialermittler Carl Mørck vom Sonderdezernat Q der Polizei in
Kopenhagen gelten als eine der erfolgreichsten Thriller-Reihen der
vergangenen Jahre, gerade in Deutschland feierten sie große Erfolge.
Die Werke wurden millionenfach verkauft, vielfach ausgezeichnet und
mehrmals verfilmt. Erschienen sind sie in mehr als 40 Ländern.

In dem Interview hatte Adler-Olsen auch angekündigt, dass die
Mørck-Serie von dem Autorinnen-Duo Line Holm und Stine Bolther
fortgesetzt wird. Eine erste Fortsetzung der Erfolgsreihe kam Ende
März in den dänischen Handel. In Deutschland wird der Thriller im
Herbst mit dem Titel «Tote Seelen singen nicht» in den Handel kommen.

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