Neuere Corona-Variante in Deutschland bislang nur vereinzelt

Die Pandemie ist vorbei, aber Corona noch da: Das Virus hat sich
weiterentwickelt, eine Variante namens NB.1.8.1 verbreitet sich. Doch
Beobachter geben sich gelassen.

Berlin/Basel (dpa) - Eine neue Corona-Variante ist global auf dem
Vormarsch - spielt in Deutschland bislang aber noch keine größere
Rolle. Die Variante NB.1.8.1 wurde erstmals im Januar dieses Jahres
nachgewiesen und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als
«Variante unter Beobachtung» eingestuft. 

Während sich die Variante in Teilen Asiens bereits durchgesetzt hat,
ist das in Deutschland aktuell nicht der Fall: Nach Angaben des
Robert Koch-Instituts (RKI) wurde NB.1.8.1 Ende März erstmals in
Deutschland nachgewiesen - und seitdem bisher nur sporadisch. «Ein
Trend lässt sich hier nicht ableiten, aktuell sind die
Covid-Fallzahlen gering und es wird entsprechend weniger
sequenziert», heißt es. 

In der jüngsten Meldewoche (bis 8. Juni) wurden dem RKI 698
Corona-Fälle gemeldet. Auf niedrigerem Niveau deute sich bei
Sars-Cov-2 ein leichter Anstieg an, heißt es im aktuellen
Wochenbericht. Viele Infektionen dürften unentdeckt bleiben, da wenig
getestet wird.

Viruslast im Abwasser steigt leicht an

In der Überwachung des Abwassers auf dem Infektionsradar des Bundes
ließ sich in den vergangenen vier Wochen auch ein leichter Anstieg
der Sars-Cov-2-Last im Abwasser erkennen - ebenfalls auf niedrigem
Niveau.

Dem Biophysiker Richard Neher von der Universität Basel zufolge
stammt NB.1.8.1 vom Erregerstamm XDV.1.5 ab, einer in Fernost
dominanten Form des Erregers. Nach Angaben der staatlichen
chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf das
Nationale Amt für Krankheitskontrolle und Prävention war NB.1.8.1
Ende Mai in China die dominierende Variante. 

«Die Variante nimmt verglichen mit anderen Varianten an Häufigkeit
zu», hält Neher fest. NB.1.8.1 sei also ansteckender in dem Sinne,
dass eine Infektion mehr Folgeinfektionen produziere als andere
Varianten.

Keine Hinweise auf schwerere Verläufe

Hinweise auf schwerere Krankheitsverläufe gibt es in China laut
Behördenangaben nicht. Dies deckt sich mit der Einschätzung der WHO:
Trotz einer Zunahme an Fällen und Krankenhauseinlieferungen in
Ländern, wo NB.1.8.1 verbreitet sei, gebe es bislang keine Anzeichen
dafür, dass die Variante schwerere Erkrankungen auslöse als andere
zirkulierende Varianten, heißt es von der Organisation. Es sei zu
erwarten, dass die derzeit zugelassenen Covid-19-Impfstoffe auch bei
NB.1.8.1 vor schweren Krankheitsverläufen schützen. 

Neher meint mit Blick auf Deutschland: «Ob die Variante sich
durchsetzen wird, hängt davon ab, wie sich andere Varianten
weiterentwickeln. Es ist gut möglich, dass NB.1.8.1 sich durchsetzt,
aber vermutlich recht unerheblich.»

Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK

Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.

Jetzt der TK beitreten





Zur Startseite