Prozess gegen Palliativarzt im Juli - 15 Patienten getötet?

Ein Palliativmediziner in Berlin steht im Verdacht, Patienten getötet
zu haben. Wegen 15 Fällen steht er in Kürze vor Gericht. Die
Ermittlungen gehen aber weiter - und es könnten noch mehr Opfer sein.

Berlin (dpa) - Ein Palliativarzt soll mindestens 15 Patienten in
Berlin getötet haben. Nun kommt der bereits inhaftierte 40-Jährige
vor Gericht. Am 14. Juli beginnt der Mordprozess gegen den Mediziner
vor dem Landgericht Berlin, wie eine Sprecherin mitteilte. Die
Ermittlungen gehen unterdessen weiter, wie die Berliner
Staatsanwaltschaft bereits bei Anklageerhebung im April betont
hatte. 

Die Zahl der mutmaßlichen Opfer könnte sich damit noch deutlich
erhöhen. In 75 weiteren Fällen wird derzeit laut Behörde ermittelt.
Vergangene Woche hatte die Staatsanwaltschaft eine weitere
Exhumierung veranlasst. 

Erneut Leiche ausgegraben zur Untersuchung

Die Leiche eines zum Todeszeitpunkt 66 Jahre alten Mannes wurde auf
dem Evangelischen Kirchhof in Rudow ausgegraben und soll in der
Gerichtsmedizin untersucht werden, um die genaue Todesursache
festzustellen. Laut Staatsanwaltschaft sind mindestens zwei weitere
Exhumierungen geplant. Weitere seien denkbar. 

Für den Prozess vor dem Landgericht sind bislang 35
Verhandlungstermine bis zum 28. Januar 2026 angesetzt. Der
Beschuldigte hat sich laut Staatsanwaltschaft nicht zu den Vorwürfen
geäußert. Der deutsche Arzt soll die Taten im Rahmen seiner Tätigkeit

für einen Pflegedienst in Berlin begangen haben. Palliativärzte
begleiten schwerstkranke Menschen, um deren Schmerzen zu lindern. Die
Anklage listet 15 Fälle in der Zeit vom 22. September 2021 bis zum
24. Juli 2024 auf.

Extra Ermittlungsgruppe prüft weitere Fälle 

Ohne «medizinische Indikation und ohne deren Wissen und Zustimmung»
soll der Mediziner 12 Frauen und 3 Männern jeweils «ein tödliches
Gemisch verschiedener Medikamente» verabreicht haben. Als bislang
erstes und jüngstes Opfer nennt die Anklage eine 25-Jährige, als
ältestes eine 94 Jahre alte Frau. Der Mann, in dem es bei der
aktuellen Exhumierung geht, starb laut Staatsanwaltschaft im Juli
2022. 

Für den Fall wurde eine Ermittlungsgruppe des Morddezernats im
Berliner Landeskriminalamt (LKA) eingerichtet. Diese hat Hunderte
Unterlagen von Patienten des Mediziners ausgewertet. Dabei spielten
auch Hinweise von anderen - etwa Pflegediensten - eine Rolle.

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