Immer mehr rauchfreie Zonen an Stränden in MV
Zahlreiche Urlauber ärgern sich über Zigarettenkippen am Strand.
Viele Ostseebäder setzen daher auf Nichtraucherzonen. Göhren hat
schon im Jahr 2010 damit begonnen. Doch Verbote sind umstritten.
Rostock (dpa/mv) - Tourismusorte in Mecklenburg-Vorpommern denken
verstärkt über rauchfreien Zonen an ihren Stränden nach. Das erklär
t
der Tourismusverband des Landes. Das Ostseebad Göhren auf Rügen habe
bereits seit 2010 solche Zonen am Strand ausgewiesen und damit gute
Erfahrungen gemacht, sagt Alexander Stein von der Kurverwaltung
Göhren.
«Die Schaffung der Nichtraucherbereiche wird insbesondere von
Familien gerne angenommen, die einen Strandkorb mieten», erklärt
Stein. Eine Ausweitung der rauchfreien Strandabschnitte sei aber
momentan nicht vorgesehen. Nach wie vor sei es ein «sehr emotionales
Thema, das in jedem Sommer Diskussionen hervorbringt.» Insgesamt habe
die Kurverwaltung aber gute Erfahrungen mit der Schaffung der
Nichtraucherstrandbereiche gemacht.
Göhren auf Rügen war Vorreiter
Bereits 2009 hatte die Kurverwaltung die Urlaubsgäste in Göhren nach
ihren Wünschen befragt. Der meistgenannte Wunsch war mit 32 Prozent
die Schaffung von Nichtraucherstrandbereichen. Daraufhin wurden 2010
zwei Abschnitte mit Bannern mit der Aufschrift «Rauchen ist hier
nicht erwünscht» gekennzeichnet. Überall wurden zudem
Strandaschenbecher ausgegeben. Damit sei Göhren einer der ersten Orte
in Deutschland gewesen, die raucherfreie Strandabschnitte geschaffen
hätten, sagt Alexander Stein.
«Vor dem Hintergrund des Schutzes von Familien mit Kindern kann es
sinnvoll sein, sich des Themas anzunehmen», sagt Birgit Hesse, die
Präsidentin des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Im Land
zeichne sich in Bezug auf die Ausweisung von Nichtraucherstränden
aber ein differenziertes Bild ab.
In der Binzer Bucht setze man beispielsweise auf ein gesundes und
familienfreundliches Miteinander: Fünf Aktivstrandbereiche und drei
große Familienstrände seien offiziell rauchfrei, sagt Hesse. «Die
Regelung schafft entspannte Wohlfühlorte für Sportlerinnen und
Sportler, Familien und alle, die die frische Ostseeluft genießen
möchten - ganz ohne Zigarettenrauch.» Schilder an den Strandzugängen
weisen auf die rauchfreien Bereiche hin. Auch in Rostock gebe es
solche Strandabschnitte
In Koserow wurde Regelung zurückgenommen
In Boltenhagen und Rerik an der Mecklenburgischen Ostseeküste und auf
Usedom gebe es dagegen keine Nichtraucherbereiche. Hier würden
Strandaschenbecher ausgegeben. Es gebe zudem Gemeinden, in denen sich
die Ausweisung eines Nichtraucherstrandes überhaupt nicht
durchgesetzt habe und sogar wieder zurückgenommen worden sei, etwa in
Koserow, erklärt Birgit Hesse.
Dass die Einführung des Rauchverbotes in öffentlichen Räumen in
Frankreich auch Auswirkungen in Mecklenburg-Vorpommern habe, zeige
das Beispiel von Prerow, wo sich die Gemeindevertretung auf ihrer
nächsten Sitzung mit rauchfreien Strandabschnitten befassen will.
«Grundsätzlich entscheidet jede Kommune im Rahmen der kommunalen
Selbstverwaltung darüber, welche Strandnutzung sie vorsehen will und
damit letztlich auch, welche Gäste sie ansprechen möchte», sagt die
Präsidentin des Tourismusverbandes MV. Ein Fakt sei aber auch, dass
sich Beschwerden zur Rauchbelastung an Stränden auf sehr niedrigem
Niveau befänden.
Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK
Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.