Grünen-Experte für mehr Schranken gegen Alkohol und Tabak

Zu viel Bier, Schnaps und Zigaretten führen zu enormen
Gesundheitsrisiken - und zu Milliardenkosten für die medizinische
Versorgung. Muss bei der Vorbeugung umgesteuert werden?

Berlin (dpa) - Der Grünen-Experte Janosch Dahmen fordert einen
deutlich entschiedeneren Kampf gegen Gesundheitsschäden durch
Alkohol, Rauchen und zu viel Zucker. «Wer wirkungsvolle Prävention
ernst meint, darf nicht länger bei Yoga-Kursen oder Meditations-Apps
stehen bleiben», sagte der Arzt und Bundestagsabgeordnete der
Deutschen Presse-Agentur. Es brauche endlich politischen Mut für eine
wirksame Vorbeugung über die Verhältnisse im Umfeld, um Leben zu
retten und die Gesundheitsversorgung bezahlbarer zu machen. 

«Die medizinische Evidenz ist seit Jahren eindeutig: Es sind nicht in
erster Linie Wissen oder Wille, die über ein gesundes Verhalten
entscheiden, sondern Verfügbarkeit, Preis und Marketing», sagte
Dahmen. «Wer wirklich etwas verändern will, muss genau dort
ansetzen.» Daher brauche es konsequente Werbe- und
Sponsoringbeschränkungen für gesundheitsschädliche Produkte. 

Alkohol nicht in Sichtweite von Kindern 

Alkohol, Tabak und stark zuckerhaltige Lebensmittel sollten zudem aus
dem Sichtfeld von Kindern verbannt werden, sagte der
gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion. «Der Vertrieb von
Aromastoffen in Tabakprodukten und der Verkauf elektronischer
Einwegzigaretten müssen gestoppt werden - nicht zuletzt, weil sie
gezielt auf Jugendliche ausgerichtet sind und ein besonders hohes
Suchtpotenzial haben.»

Nötig sei auch eine «faire Kostenbeteiligung der Industrie an den
Folgelasten ihrer Geschäftsmodelle». Dahmen wies darauf hin, dass in
Deutschland jedes Jahr rund 150.000 Menschen an Folgen von Alkohol,
Tabak und übermäßigem Zuckerkonsum sterben. Folgeerkrankungen wie
Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs verursachten jährlich 180
Milliarden Euro Kosten im Gesundheitswesen. Appelle an
Eigenverantwortung reichten angesichts dessen nicht mehr aus.

Rauchverbot an öffentlichen Orten 

«Deutschland braucht endlich eine nationale Anti-Tabak-Strategie und
einen entschlossenen Maßnahmenkatalog zur Reduktion von Alkohol- und
Zuckerkonsum», sagte der Gesundheitsexperte. Als Arzt unterstütze er
auch Empfehlungen der Deutschen Krebsgesellschaft und fordere, sich
an Ländern wie Frankreich zu orientieren: «Dort wird das Rauchen an
öffentlichen Orten wie Schulen, Schwimmbädern oder Sportstätten
untersagt - zum Schutz der Kinder vor Passivrauchen und
gesundheitlicher Normalisierung des Rauchens.»

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