Guter Konservenstand, aber wer spendet in Zukunft Blut?
Die gute Nachricht: Aktuell sieht sich das DRK mit Blutkonserven gut
gerüstet - doch deren Haltbarkeit ist kurz und ein grundsätzliches
Problem wird zunehmend deutlich.
Erfurt/Magdeburg (dpa) - Mit Blick auf Blutkonserven sieht sich das
Deutsche Rote Kreuz (DRK) aktuell in Sachsen-Anhalt und Thüringen gut
aufgestellt. «Wir gehen entspannt in den Sommer, die
Spendenbereitschaft ist zuletzt gut gewesen, wir haben einen guten
Konservenstand», sagte Markus Baulke vom Blutspendedienst der
Landesverbände des DRK in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen,
Oldenburg und Bremen (NSTOB). Er betonte aber: «Durch die kurze
Haltbarkeit können wir im Frühjahr keine Riesendepots schaffen.»
Auch wenn das Spendenaufkommen im NSTOB-Bereich in allen
Bundesländern gut sei, seien Spenden weiterhin gefragt. «Jetzt geht
es darum, dass wir gut durch den Sommer kommen.» Denn in dieser
Jahreszeit gehe etwa wegen Urlauben die Spendenbereitschaft zurück,
sagte Baulke mit Blick auf den Weltblutspendetag am 14. Juni. Zudem
spenden dem Fachmann zufolge merklich weniger Menschen, wenn die
Temperaturen Richtung 30 Grad steigen.
Blut wird täglich gebraucht
«Wir brauchen täglich etwa 3.000 Menschen, die Blut spenden»,
erklärte Baulke mit Blick auf das große Einzugsgebiet mit mehreren
Landesverbänden. Allein in Sachsen-Anhalt werden laut dortigem
Gesundheitsministerium täglich bis zu 500 Blutspenden benötigt. In
Thüringen sind es dem ebenfalls gemeinnützigen Institut für
Transfusionsmedizin Suhl zufolge etwa 350 Blutkonserven.
Doch genug Spenden zu bekommen, könnte Baulke zufolge in Zukunft
schwieriger werden. Denn die Babyboomer spenden seinen Angaben
zufolge häufiger Blut als jüngere Generationen. «Babyboomer gehen bis
zu dreimal im Jahr, Jüngere vielleicht zweimal.» Um auch Millennials
und andere Generationen an Bord zu holen, habe das DRK Strukturen
umgestellt. «Mit der Blutspende-App können jetzt etwa Termine direkt
reserviert werden, damit es vor Ort schneller geht», so Baulke. Die
Anwendung verzeichne 1,5 Millionen Registrierungen.
Spenden helfen vielfach, sind nach frischem Tattoo aber tabu
Blutspenden kommen etwa zur Behandlung von Krebs- und
Herzerkrankungen sowie von Magen- und Darmkrankheiten zum Einsatz.
Gebraucht werden sie etwa auch bei Unfällen und Komplikationen bei
der Geburt sowie für viele Operationen und Behandlungen. Aus einer
Spende können Blutpräparate für gleich mehrere Patientinnen und
Patienten hergestellt werden.
Spenden kann laut DRK in der Regel jeder gesunde Erwachsene, der
mindestens 50 Kilogramm wiegt. Vor jeder Spende wird der
Gesundheitszustand überprüft. Einschränkungen beim Spenden können
etwa entstehen, wenn bestimmte Erkrankungen vorliegen, bestimmte
Medikamente eingenommen werden, durch Schwangerschaft, Reisen in
bestimmte Länder, nach Zahnarztbehandlungen oder nachdem Tattoos
frisch gestochen wurden.
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