Barmer: Häufiger vorgeburtliche Tests auf Trisomien
Viele Eltern wollen vor der Geburt ihres Kindes wissen, ob alles in
Ordnung ist. Eine vorgeburtliche Untersuchung hat zuletzt stark
zugenommen.
Kiel (dpa/lno) - Die Zahl der vorgeburtlichen Bluttests auf Trisomien
hat in Schleswig-Holstein nach Zahlen der Krankenkasse Barmer
zugenommen. So hätten 43 Prozent der schwangeren Frauen aus
Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr einen solchen Test machen
lassen. 2023 seien es 33,9 Prozent gewesen, teilte die Barmer unter
Verweis auf Abrechnungsdaten der bei ihr versicherten Frauen mit.
Der nichtinvasive Pränataltest (NIPT) untersucht das Erbgut des
ungeborenen Kindes auf die Trisomien 13, 18 und 21, welche die
körperliche und geistige Entwicklung in unterschiedlichem Ausmaß
beeinflussen. Die häufigste Trisomie ist das Down-Syndrom (Trisomie
21). Seit Juli 2022 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen den
Angaben zufolge die Kosten für den Test. Er gehöre jedoch nicht zu
den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft.
«Der nichtinvasive Pränataltest ist keine Standardvorsorge. Ärztinnen
und Ärzte müssen Schwangere umfassend informieren und gemeinsam
entscheiden, ob die Durchführung sinnvoll ist», so der
Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein, Bernd
Hillebrandt. Der Test könne nicht feststellen, ob das Kind insgesamt
gesund sei.
Ältere Schwangere nutzen den Test häufiger
Nach Zahlen der Barmer nutzen ältere Schwangere den Test häufiger als
jüngere. In Schleswig-Holstein ließen 2024 unter den schwangeren
Frauen ab 36 Jahren 58,5 Prozent einen NIPT durchführen. «Trisomien
sind in jedem Alter selten. Die Häufigkeit nimmt jedoch mit dem Alter
zu», so Hillebrandt. Ziel der Aufnahme des NIPT in den
Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung sei gewesen,
die Zahl invasiver pränataler Untersuchungen zu verringern.
Solche Tests wie die Fruchtwasseruntersuchung bergen den Angaben
zufolge Risiken wie vorzeitigen Blasensprung, Infektionen oder
Blutungen. Nach Angaben der Barmer gibt es bisher aber keinen Hinweis
darauf, dass die Einführung des NIPT die Anzahl invasiver Tests
verringert hat.
Bei Trisomien sind nach Angaben der Krankenkasse bestimmte
Chromosomen in den Zellen eines Kindes dreifach statt zweifach
vorhanden, was zu körperlichen Fehlbildungen, geistigen
Einschränkungen und einer verkürzten Lebensdauer führen kann.
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