Barmer: Zahl der Schwangeren-Bluttests auf Trisomien steigt
Werdende Eltern treibt vor allem eine Sorge um: Ist unser Kind
gesund? Die Barmer macht klar: Der Bluttest zur Bestimmung des
Trisomie-Risikos ist immer gefragter.
Hannover (dpa/lni) - Schwangere Frauen in Niedersachsen setzen nach
Daten der Krankenkasse Barmer zunehmend auf Bluttests auf Trisomien.
Fast jede zweite Schwangere, genauer 44,8 Prozent, im Land habe im
vergangenen Jahr einen solchen vorgeburtlichen Bluttest vornehmen
lassen, teilte die Barmer unter Berufung auf einer Analyse der Daten
eigener Versicherter mit. 2023 waren es erst 34,4 Prozent.
Krankenkassen übernehmen Kosten für Test seit Juli 2022
Der sogenannte nicht-invasive Pränataltest untersucht demnach das
Erbgut des ungeborenen Kindes auf die Trisomien 13, 18 und 21 - die
häufigste Trisomie ist das Down-Syndrom (Trisomie 21). Laut
Krankenkasse sind bei Trisomien bestimmte Chromosomen in den Zellen
eines Kindes dreifach statt zweifach vorhanden. Das könne zu
körperlichen Fehlbildungen, geistigen Einschränkungen und einer
verkürzten Lebensdauer führen.
Seit Juli 2022 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten
für den Test. Dieser gehöre aber nicht zu den empfohlenen
Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft, teilte die Kasse mit.
Die Barmer versichert bundesweit rund 8,4 Millionen Menschen, rund
800.000 davon in Niedersachsen.
Ältere Schwangere nutzen Pränataltest häufiger
Von 10.000 Schwangeren im Alter zwischen 30 und 34 Jahren erwarten
nach Angaben der Kasse 17 ein Kind mit Trisomie 21 (Down-Syndrom).
Diese Kinder entwickelten sich unterschiedlich, Menschen mit
Down-Syndrom hätten oft leichte Einschränkungen und könnten im
Erwachsenenalter weitgehend selbstständig leben. Kinder mit Trisomie
13 oder Trisomie 18 dagegen litten oft unter schweren Fehlbildungen
und hätten meist eine stark verkürzte Lebenserwartung.
Nach der Analyse der Krankenkasse nutzen ältere Schwangere den Test
häufiger - in Niedersachsen waren es im vergangenen Jahr 60,9 Prozent
der schwangeren Frauen im Alter ab 36 Jahren. «Trisomien sind in
jedem Alter selten. Die Häufigkeit nimmt jedoch mit dem Alter zu»,
sagte Heike Sander, die Landesgeschäftsführerin der Barmer in
Niedersachsen und Bremen.
Keine Hinweise darauf, dass Zahl invasiver Tests sinkt
Der Test wurde laut Krankenkasse in den Leistungskatalog der
gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen, um die Zahl der
invasiven pränatalen Untersuchungen zu senken. Solche Untersuchungen,
etwa Fruchtwasseruntersuchungen, können demnach unter anderem
Infektionen oder Blutungen nach sich ziehen. Die Barmer teilte mit,
bisher gebe es keinen Hinweis darauf, dass die Einführung des
nicht-invasiven Pränataltests die Zahl invasiver Untersuchungen
tatsächlich verringert habe.
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