Jede zweite Schwangere testet auf Trisomien

Früher musste man ein Kind so annehmen, wie es auf die Welt kam.
Inzwischen zahlen die Kassen für den Test auf genetische
Veränderungen wie Trisomie 21. Das hat Folgen.

München (dpa/lby) - Jede zweite Schwangere in Bayern lässt ihr
Ungeborenes inzwischen auf genetische Veränderungen wie Trisomie 21
untersuchen. Waren es im Jahr 2023 mit 31,7 Prozent noch knapp ein
Drittel der Frauen, stieg der Anteil im vergangenen Jahr auf 52,1
Prozent, wie die Krankenkasse Barmer mitteilte. Zum Hintergrund: Seit
Juli 2022 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für
den nichtinvasiven Pränataltest (NIPT), der das Erbgut des
ungeborenen Kindes auf die Trisomien 13, 18 und 21 untersucht. Er
gehört jedoch nicht zu den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen.

Besonders häufig entschieden sich ältere Schwangere für den Test, der

bei einem entsprechenden Befund oft schwere Entscheidungsprozesse mit
weitreichenden Konsequenzen zur Folge hat. Fast 72 Prozent aller
Schwangeren über 36 Jahren ließen den Test dennoch durchführen, wie
die Kasse auf Grundlage ihrer Versichertendaten ermittelte, die
aufgrund der breiten Datenbasis als repräsentativ für den Freistaat
gelten. «Trisomien sind in jedem Alter selten. Die Häufigkeit nimmt
jedoch mit dem Alter zu», erläuterte Barmer-Landeschef Alfred
Kindshofer.

Ziel der Kostenübernahme offenbar nicht erreicht

Bei Trisomien sind bestimmte Chromosomen in den Zellen eines Kindes
dreifach statt zweifach vorhanden, was zu körperlichen Fehlbildungen,
geistigen Einschränkungen und einer verkürzten Lebensdauer führen
kann. Am häufigsten ist Trisomie 21, auch Down-Syndrom genannt.
Während viele Betroffene nur leichte Einschränkungen haben und als
Erwachsene weitgehend selbstständig leben können, haben Kinder mit
Trisomie 13 oder 18 oftmals schwere Fehlbildungen und meist eine
stark verkürzte Lebenserwartung.

Das Ziel der Übernahme der Kosten für den Test durch die
Krankenkassen war eigentlich, die Zahl invasiver pränataler
Untersuchungen wie die Fruchtwasseruntersuchung zu verringern, weil
diese Risiken wie einen vorzeitigen Blasensprung, Infektionen oder
Blutungen bergen. Der Barmer-Analyse zufolge gibt es allerdings
bisher keinen Hinweis darauf, dass die Einführung des NIPT die Anzahl
invasiver Tests tatsächlich verringert hat.

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