Nach Tariferhöhung: Kassen geben mehr Geld für Kliniken

Das Durchschnittshonorar für Behandlungen wird nochmals angehoben.
Hintergrund sind Mehrausgaben der Häuser durch Tariferhöhungen.
Langfristig brauche es andere Lösungen, sagen die Kassen.

Efrut (dpa/th) - Die Krankenkassen rechnen im laufenden Jahr mit
nochmals erhöhten Ausgaben für Krankenhausbehandlungen in Thüringen.

Die Krankenkassen und die Landeskrankenhausgesellschaft haben sich
auf einen voraussichtlichen Finanzaufwand von insgesamt 2,1
Milliarden Euro geeinigt, teilte der Verband der Ersatzkassen mit.
Demnach steigen die geplanten Ausgaben um weitere 31,7 Millionen Euro
gegenüber einer ersten Einigung im Februar dieses Jahres. Hintergrund
sei, dass nun auch Tariferhöhungen aus dem vergangenen Jahr
berücksichtigt worden sind.

Die Kassen und die Krankenhäuser haben sich demnach auf ein
Durchschnittshonorar je Behandlung von nun 4.453,76 Euro geeinigt.
Das entspreche einer Steigerung um sechs Prozent gegenüber dem
Vorjahr. Damit werde die Liquidität der Thüringer Krankenhäuser
gesichert und eine verlässliche stationäre Versorgung gewährleistet,

heißt es. Langfristig brauche es aber strukturelle Änderungen durch
eine Umsetzung der geplanten Krankenhausreform. 

Die Landeskrankenhausgesellschaft Thüringen sieht den aktuellen
Finanzbedarf der Häuser eigentlich noch höher. «Die Krankenhäuser
haben noch immer keinen nachhaltigen Ausgleich für die
inflationsbedingten Kostensteigerungen der Jahre 2022 und 2023
erhalten», sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.
Bis die geplanten Krankenhausstrukturreformen sich auch mittel- bis
langfristig finanziell auf die Situation der Häuser auswirken,
brauche es deshalb eine weitere Erhöhung des Durchschnittshonorars.

Geld helfe nur kurzfristig, sagen die Kassen

Bislang erhalten die Krankenhäuser in der Regel Fallpauschalen für
einzelne Behandlungsleistungen, etwa Hüftoperationen oder
Blinddarmentfernungen. Die Ende vergangenen Jahres vom Bundestag
beschlossene Klinikreform soll dieses Vergütungssystem modifizieren.
Künftig sollen die Häuser schon für das Vorhalten bestimmter Angebote

Geld erhalten.

Nach den aktuell verfügbaren Zahlen des Statistischen Landesamtes
wurden 2023 rund 519.000 Menschen stationär in Thüringer
Krankenhäusern behandelt. Das waren deutlich weniger als vor der
Corona-Pandemie. 2019 hatte die Zahl noch bei rund 580.000 gelegen.
Nur gut 67 Prozent der Krankenhausbetten in Thüringen waren 2023
ausgelastet.

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