Wohnungslosenhilfe fordert Trinkwasserstellen für Obdachlose

Der Hitzeaktionstag am 4. Juni stellt die Risiken eines heißen
Sommers in den Mittelpunkt. Obdachlosen fehle es besonders an
Schutzräumen, warnen Helfer.

Berlin (dpa) - Meteorologen halten auch in diesem Jahr einen
Hitzesommer in Deutschland für wahrscheinlich - für Obdachlose sei
das ein großes gesundheitliches Risiko, das sogar zum Tod führen
könnte, warnt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe zum
heutigen Hitzeaktionstag. «Kommunen sind gefordert, an zentralen
Orten Trinkwasserstellen und schattige Rückzugsorte bereitzustellen,
um die Gesundheit obdachloser Menschen zu schützen», sagte die
Geschäftsführerin Sabine Bösing der «Rheinischen Post».

Viele Städte und Gemeinden seien bereits darauf vorbereitet,
Obdachlose vor Kälte zu schützen. Beim Hitzeschutz gebe es dagegen
Nachholbedarf. Bösing forderte, Notunterkünfte ganzjährig zugänglic
h
zu machen und hitzegerecht auszustatten. Die Bundesregierung solle
dazu Hitzeschutzpläne für die Kommunen gesetzlich verankern, «die
wohnungslose Menschen ausdrücklich berücksichtigen», sagte sie.

Städte stellen eigene Aktionspläne auf

Laut dem Statistischen Bundesamt waren Ende Januar 2024 rund 439.500
wohnungslose Menschen in Notunterkünften untergebracht. Zu den
Hitzetoten unter den Obdachlosen gibt es keine genauen Zahlen. In der
gesamten Bevölkerung gab es nach Schätzungen des Robert
Koch-Instituts 2023 und 2024 jeweils rund 3.000 hitzebedingte
Sterbefälle in Deutschland, 2022 waren es sogar noch mehr. 

Vielen Städte und Gemeinden haben bereits eigene Aktionspläne zum
Hitzeschutz aufgestellt, die auch Obdachlose unterstützen sollen. Zu
den Maßnahmen gehören etwa vor der Sonne geschützte Räume oder die

Ausgabe von Wasser, Sonnencreme und leichter Kleidung. In einigen
Städten wie Berlin und Hamburg sind dazu Hitzebussen unterwegs, die
Obdachlose als mobile Anlaufstelle erreichen sollen.

Evangelische Kirche: Kirchengebäude als kühle Schutzräume

Die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, kündigte an, Kirchengebäude im Sommer

als kühle Schutzräume zur Verfügung zu stellen. «Die evangelische
Kirche will auch in diesem Sommer mit offenen Kirchenräumen einen
Beitrag zum Hitzeschutz leisten», sagte Fehrs der «Rheinischen Post».

«In den Räumen von Kirche und Diakonie können Menschen zur Ruhe
kommen, sich stärken und geschützt fühlen - mit kühler Luft und
menschlicher Wärme.»

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) sagte der Zeitung, er
wolle in einem Forschungsprojekt untersuchen lassen, «ob es auf
nationaler Ebene Regelungsbedarf gibt, damit die Kommunen besser auf
extreme Hitze reagieren können». Er reagiere damit auf Bitten von
Ländern und Kommunen, die immer wieder «von weiterem
Unterstützungsbedarf durch den Bund» berichteten.

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