Stabswechsel: Physiker leitet nun Deutsches Museum
Das Deutsche Museum ist Deutschlands größtes und wichtigstes Museum
für Wissenschaft und Technik. Die Leitung übernimmt nun ein Physiker.
München (dpa/lby) - Führungswechsel in Deutschlands größtem
Wissenschaftsmuseum: Der Physiker Michael Decker vom Karlsruher
Institut für Technologie (KIT) ist neuer Generaldirektor des
Deutschen Museums in München. Er trat zum 1. Juni die Nachfolge von
Wolfgang M. Heckl an, der nach mehr als 20 Jahren in den Ruhestand
geht.
Menschen über Technik ins Gespräch bringen
Decker sagte bei der offiziellen Stabsübergabe, er verstehe seine
Ernennung als «große Auszeichnung». Über künftige Ziele sagte er:
«Zuerst muss ich das Haus einmal richtig kennenlernen, die Strukturen
und die Abläufe.» Ihm liege aber am Herzen, das Haus weiter als Ort
zu etablieren, «an dem man über die Folgen von Wissenschaft und
Technik für die Gesellschaft diskutiert.»
Er wolle Menschen für die Naturwissenschaften begeistern,
Besucherinnen und Besucher untereinander stärker ins Gespräch bringen
und den Austausch mit der Wissenschaft vermitteln. Etwa ob man als
Patient wolle, dass ein Arzt KI einsetze, darüber müsse man sich
gemeinsam auseinandersetzen.
Mutprobe im Faradayschen Käfig
Als Kind beeindruckten ihn besonders Blitze bei der
Hochspannungsvorführung. «Ich musste als Mutprobe in den Faradayschen
Käfig», erzählte er. Der ältere Bruder sei zuerst gegangen - «da
wollte ich nicht zurückziehen.» Es sei dann jedoch ein unglaubliches
Erlebnis gewesen.
Gute Nachrichten gibt es für die Fans des Bergwerkmuseums, das im
Zuge der laufenden Renovierung abgebaut wurde. Möglich sei eventuell
ein digitaler Zwilling des Bergwerks - Näheres müsse nun aber mit der
neuen Führung besprochen werden, sagte Blume. Auch Decker sagte, es
gebe großes Interesse, das Bergwerk - in welcher Form auch immer -
wieder erstehen zu lassen.
Idealtypus für die Aufgabe
Decker sei der «Idealtypus» für die Aufgabe, sagte
Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) bei der Staffelstabübergabe.
Dafür zu sorgen, «dass Technik nicht Angst macht, sondern begeistert;
dafür zu sorgen, dass Technik akzeptiert wird, aber auch, dass
Technik nicht blind vertraut wird» - das sei die Aufgabe eines
Technikmuseums. Dabei richte sich der Blick nicht nur in die
Vergangenheit, sondern stark in die Zukunft, etwa auf KI und
Quantentechnologie. Teils seien hier Dinge zu erleben, an denen
andernorts noch geforscht werde, sagte Blume.
Heckl hatte das Haus mehr als zwei Jahrzehnte geleitet, länger als
jeder seiner Vorgänger. «Es war mir eine große Ehre, diesem Haus mehr
als 20 Jahre dienen zu dürfen», sagte Heckl. Er freue sich, diese
Aufgabe nun in die Hände von Michael Decker legen zu können.
Blume würdigte Heckls Arbeit: «Für Technik zu begeistern, ist seine
Lebensaufgabe, das Deutsche Museum, wie wir es heute kennen, sein
Lebenswerk.» Heckl sei nicht zuletzt Treiber der Zukunftsinitiative
und Generalsanierung gewesen, die noch bis 2028 laufen und rund 750
Millionen Euro kosten soll.
Standorte in München, Nürnberg und Bonn
Das Deutsche Museum ist eines von acht Forschungsmuseen der
Leibniz-Gemeinschaft und auf mehrere Standorte verteilt. Neben der
Museumsinsel ist dies das Verkehrszentrum auf der Münchner
Theresienhöhe, die Flugwerft Schließheim sowie die Zweigstellen in
Nürnberg und Bonn.
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