Widmann-Mauz mahnt mehr Frauen in der Politik an

An der Spitze der Frauen-Union standen einst prominente
Politikerinnen wie Rita Süssmuth und Maria Böhmer. Nun hört auch die

aktuelle Vorsitzende auf. Widmann-Mauz fordert: Mehr Frauen an die
Macht.

Reutlingen (dpa) - Die scheidende Bundesvorsitzende der Frauen-Union,
Annette Widmann-Mauz, hat einen Mangel an weiblichen Führungspersonen
in der CDU beklagt. Zwar sei man auf dem Weg zu tatsächlicher
Gleichstellung ziemlich weit gekommen, sagte sie beim
Bundesdelegiertentag der Frauen-Union in Reutlingen. Im
Parteipräsidium, Parteivorstand und im Bundeskabinett liege der
Frauenanteil bei 44 Prozent - «das lässt sich sehen, und wir freuen
uns und sind stolz auf jede unserer Ministerinnen». Jedoch ähnlich
wie beim Bundestagswahl-Ergebnis bleibe die Union in anderen
Bereichen unter ihren Möglichkeiten und Notwendigkeiten. 

Nur 4 von 20 Mitgliedern im geschäftsführenden Fraktionsvorstand
seien Frauen. Und 4 weibliche Arbeitsgruppenvorsitzende und
Sprecherinnen von insgesamt 23 entsprächen nicht ansatzweise dem
Anspruch an gleichberechtigte Teilhabe. «Wenn der Koalitionsausschuss
Herz und Hirn der Bundesregierung sein soll, dann fehlt ihm noch
Entscheidendes: Frauen», sagte Widmann-Mauz, die nicht mehr für den
neuen Bundestag angetreten war. Dabei mangele es nicht an
qualifizierten Frauen in der Fraktion. 

Es mangelt nicht an qualifizierten Frauen

Die Frauen Union habe die Kommunikation neu ausgerichtet und die
Kampagnenfähigkeit in den sozialen Medien massiv ausgebaut. Sie habe
sich zudem mit wichtigen Themen eingebracht, wie Gewalt gegen Frauen.
«Die Frauen Union ist keine Cheerleader-Gruppe in der politischen
Bundesliga, und unsere Frauen auch keine Groopies männlicher
Polit-Stars», sagte Widmann-Mauz. 

Im Kabinett von Kanzler Friedrich Merz sitzen zehn Männer und acht
Frauen. Die wichtigsten Ministerien - Finanzen, Inneres, Verteidigung
und Auswärtiges - sind mit Männern besetzt. Dem Koalitionsausschuss -
dem zweiten zentralen Entscheidungsgremium von Schwarz-Rot - gehören
zehn Männer und eine Frau an. Im engsten Führungskreis um Merz im
Kanzleramt sind sogar ausschließlich Männer. Dasselbe gilt für die
vier Spitzenposten in den Koalitionsfraktionen, also die Vorsitzenden
und Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer.

Widmann-Mauz (58) gibt nach zehn Jahren den Bundesvorsitz der
Frauen-Union auf. Am Nachmittag soll ihre Nachfolgerin gewählt
werden. In einer Kampfkandidatur treten Nordrhein-Westfalens
Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, Ina
Scharrenbach (48), und Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (46)
an.

Die Frauen-Union hat rund 95.000 Mitglieder, die Vorsitzende sitzt
automatisch im CDU-Bundesvorstand.

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