Versteckt im Mäppchen: E-Zigaretten in Schulen Von Helen Hoffmann, dpa
Heimlich dampfen in der Schule - zahlreiche Jugendliche greifen
verbotenerweise zu E-Zigaretten. Die Kontrolle ist deutlich schwerer
als bei herkömmlichen Zigaretten.
Hannover/Bremen (dpa/lni) - E-Zigaretten stellen Schulen in
Niedersachsen und Bremen vor Herausforderungen. «Die Schulen
beobachten, dass Schülerinnen und Schüler zunehmend Vapes und
E-Zigaretten konsumieren, während das Rauchen von z. B. Zigaretten in
den Hintergrund tritt», teilte eine Sprecherin der Regionalen
Landesämter für Schule und Bildung mit Blick auf Niedersachsen mit.
Auch an Bremer Schulen sind E-Zigaretten und Vapes stark verbreitet,
wie eine Sprecherin des Bildungsressorts auf dpa-Nachfrage
berichtete. Über den Vape-Trend an Bremer Schulen hatte zunächst der
«Weser-Kurier» berichtet. Rauchen ist an den Schulen in beiden
Bundesländern verboten - auch das Konsumieren von E-Zigaretten und
Vapes ist auf einem Schulgelände nicht erlaubt.
Vapes können schnell versteckt werden
Das Problem: Die Kontrolle ist bei E-Zigaretten und Vapes deutlich
schwieriger als bei herkömmlichen Zigaretten, weil sie schnell in
Taschen verschwinden können und keine Abfallprodukte zu sehen sind.
«Hinzu kommt, dass die gesundheitlichen Risiken noch vergleichsweise
wenig erforscht sind und somit belehrende Worte der Lehrkräfte häufig
nicht ernst genommen werden - teilweise auch nicht seitens der
Eltern», berichtete die Behördensprecherin für Niedersachsen.
Betroffen seien alle weiterführenden Schulformen, Grundschulen nur
sehr vereinzelt.
Der Leiter des Referates Gesundheit und Suchtprävention beim
Landesinstitut für Schule in Bremen verwies darauf, dass in
E-Zigaretten auch illegale Inhaltsstoffe mit berauschenden
Wirkstoffen konsumiert werden. Dies führe zu weiteren
Herausforderungen und Gefahren, klinische Notfälle seien möglich.
Minderjährige Schülerinnen und Schüler benutzen demnach oft heimlich
Vapes, volljährige verlassen dafür das Schulgelände. Verstöße geg
en
die Hausregeln seien schwer zu kontrollieren, so der Referatsleiter.
E-Zigaretten in Form eines Textmarkers
E-Zigaretten sind elektronische Geräte, in denen eine Flüssigkeit
erhitzt und der Dampf inhaliert wird. Der Vorgang wird als dampfen
oder vapen bezeichnet. E-Zigaretten werden auch Vaporizer - kurz
Vapes - genannt. Der Begriff Vapes umfasst E-Zigaretten und andere
Gerätetypen, mit denen Dampf inhaliert werden kann. Die Flüssigkeit
kann nikotinhaltig oder nikotinfrei sein und ist oft aromatisiert.
Manche Flüssigkeiten für E-Zigaretten enthalten mehr Nikotin als
herkömmliche Zigaretten.
E-Zigaretten werden oft in buntem Design vermarktet, was sie
besonders für Jugendliche ansprechend macht. Manche ähneln äußerlic
h
farbigen Filzstiften oder Textmarkern - so können sie schnell in
einem Federmäppchen versteckt werden. E-Zigaretten sind in
Deutschland ab 18 Jahren erlaubt. Der Verkauf an Minderjährige ist
verboten.
Schulen informieren über die Gefahren
Schulen informieren Kinder und Jugendliche im Unterricht und bei
Projekten über die Gefahren des Rauchens. Nach Angaben der Regionalen
Landesämter für Schule und Bildung gibt es dazu auch Kampagnen mit
der Polizei etwa zum Anti-Drogen-Tag. Auch eine Teilnahme am
bundesweiten Wettbewerb «Be Smart - Don't Start» gehört zu den
Präventionsmaßnahmen in Bremen und Niedersachsen.
Der Wettbewerb richtet sich vor allem an die Klassenstufen 6 bis 8
und will Schülerinnen und Schüler bestärken, Nein zu Zigaretten,
E-Zigaretten, Shishas, E-Shishas, Tabak und Nikotin in jeder Form zu
sagen. Erfolgreiche Klassen, die sechs Monate lang rauchfrei
geblieben sind, erhalten ein Zertifikat als Anerkennung für ihre
Leistung. Zudem haben sie die Chance auf einen Gewinn - etwa Geld für
die Klassenkasse.
Gesundheitsrisiko auch bei E-Zigaretten
Das Rauchen von Tabakzigaretten erhöht das Risiko für zahlreiche
schwere Erkrankungen wie Krebs. Es macht zudem schnell abhängig und
verschlechtert die Fitness. Im Dampf von E-Zigaretten sind nach
derzeitigem Kenntnisstand geringere Mengen Krebs erzeugender und
anderer gesundheitsschädlicher Stoffe, wie das Bundesinstitut für
Risikobewertung schreibt. Aber: Auch der Dampf von E-Zigaretten
enthält demnach gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe, die das
Herzkreislaufsystem und die Lunge schädigen können. Die langfristigen
Folgen des Konsums von E-Zigaretten sind noch nicht bekannt.
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