Landtag berät über Schutz vor Blauzungenkrankheit
2024 brach die Blauzungenkrankheit auch im Norden aus. Nun
beschäftigt das Thema wieder den Landtag. Ein Antrag der FDP für ein
landesweites Monitoring findet jedoch keine Unterstützung.
Kiel (dpa/lno) - Nach dem Ausbruch der Blauzungenkrankheit bei
Schafen im vergangenen Jahr appelliert Landwirtschaftsminister Werner
Schwarz (CDU) an Halter von Wiederkäuern, ihre Tiere impfen zu
lassen. «Nur mit einer flächendeckenden Immunisierung können die
Tierbestände in Schleswig-Holstein wirksam geschützt werden», sagte
Schwarz im Landtag. Mittlerweile seien rund 93 Prozent der Schafe und
Ziegen sowie rund 48 Prozent der Rinder geimpft. Auch 2025 beträgt
der Zuschuss zwei Euro je Rind und ein Euro je Schaf oder Ziege.
Im Rahmen eines Frühwarnsystems seien im Landeslabor in den
vergangenen anderthalb Jahren 12.500 Proben untersucht worden, sagte
Schwarz. «Davon ein großer Teil von klinisch auffälligen Tieren.»
Antrag abgelehnt
Mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen von CDU und Grünen lehnte
der Landtag einen FDP-Antrag für ein landesweites Monitoring ab. Die
FDP-Abgeordnete Anne Riecke warnte davor, erst auf eine nächste Welle
der Infektion zu warten. Mehr als 1.300 Betriebe im Norden seien
bereits betroffen gewesen, mit teils dramatischen Folgen. «Das zeigt:
Wir müssen handeln.» Die Impfraten seien noch zu niedrig.
Die CDU-Agrarpolitikerin Rixa Kleinschmit warnte davor, bürokratische
Doppelstrukturen aufzubauen. Von bestehenden Strukturen werde
rechtzeitig Gebrauch gemacht. Ihr Grünen-Kollege Dirk Kock-Rohwer
bezeichnete den FDP-Antrag als Aktionismus. Es gebe seit 15 Jahren
ein landesweites Monitoring. Blutuntersuchungen retteten keine Tiere,
Impfungen schon.
Erster Fall im Sommer 2024
Im August vergangenen Jahres war in Schleswig-Holstein erstmalig das
Blauzungenvirus vom Serotyp 3 (BTV-3) nachgewiesen worden. Es befällt
Wiederkäuer wie Schafe, Rinder und Ziegen. Menschen können sich nicht
anstecken.
Im September waren an der Nordseeküste im Zusammenhang mit der
Blauzungenkrankheit bei Schafen erstmals Deiche gesperrt worden. Der
Stress für die geschwächten kranken Tiere sollte so gemindert
werden.
Kranke Tiere - vor allem Schafe - zeigen laut Experten Symptome wie
Lahmheit, Fieber und ein gestörtes Allgemeinbefinden mit verminderter
Futter- und Wasseraufnahme, Nasenausfluss und vermehrtem
Speichelfluss. Die Infektion kann zum Tod der Tiere führen. Betroffen
sind bundesweit vor allem Schafe und Rinder, vereinzelt auch Ziegen.
Für Menschen ist der Erreger nicht gefährlich. Der Name kommt daher,
weil Zungen von erkrankten Schafen manchmal blau gefärbt sind.
Experten empfehlen Impfungen.
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