Mehr offene Hausarztsitze - Höhere Landarztquote gefordert
Manche Hausärztinnen und Hausärzte finden kaum Nachfolger für ihre
Praxen. Zuletzt stieg die Zahl offener Sitze an. Was könnte helfen?
Weimar (dpa/th) - Immer mehr Hausarztsitze bleiben in Thüringen
unbesetzt. «Waren es zu Beginn 2024 noch 97 offene hausärztliche
Vertragsarztsitze, registrieren wir aktuell schon 117 in Thüringen»,
teilte die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) mit. Die KVT
fordert deshalb unter anderem die Erhöhung der sogenannten
Landarztquote.
Der damalige Landtag beschloss die Landarztquote im Sommer
vergangenen Jahres. Das Gesetz dafür sieht eine Vorabquote bei der
Vergabe der Medizin-Studienplätze an der
Friedrich-Schiller-Universität Jena vor. Bedingung ist, dass sich die
Studierenden für mindestens zehn Jahre verpflichten, nach dem Studium
als Haus- oder Zahnarzt in ländlichen Regionen zu praktizieren. Etwa
sechs Prozent der Studienplätze sollen so vergeben werden, die
Abinote soll bei diesem Kontingent nicht die entscheidende Rolle
spielen.
KVT: Quote von sechs auf zwölf Prozent erhöhen
«Im Angesicht zunehmender offener Sitze sollte die Landarztquote von
sechs auf zehn Prozent erhöht werden. Damit würden statt 17 künftig
29 Studierende per Landarztquote ein Studium in Jena aufnehmen
können», schlug die KVT-Vorsitzende Annette Rommel vor. Auch die
Ausweitung der Quote auf Fachärzte sei aus ihrer Sicht sinnig. «Wir
haben keine Zeit mehr zu verlieren. Bis ein Studienanfänger zum
fertig ausgebildeten Allgemeinarzt wird, vergehen mindestens zehn bis
zwölf Jahre. Wir brauchen jede Ärztin und jeden Arzt in der
ambulanten Versorgung, und zwar so bald es eben geht.»
Die CDU-Landtagsfraktion begrüßt den Vorschlag zur Erhöhung der
Landarztquote. «Die Zahl unbesetzter Hausarztsitze steigt, das ist
mehr als eine Warnung, es ist bereits ein akutes Problem», teilte der
gesundheitspolitische Christoph Zippel mit. Seine Fraktion wolle das
Thema in dieser Woche bei der Landtagssitzung aufgreifen.
Hausärzte in Thüringen behandeln laut KVT jährlich mehr als 6,3
Millionen Fälle.
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