Viele Stechmücken in Niedersachsen erwartet Von Helen Hoffmann, dpa

Sie nerven und sorgen für juckende Stiche. Bald werden wieder
zahlreiche blutsaugende Mücken umherschwirren. Wie wird die
Mücken-Saison?

Hannover (dpa/lni) - Das Landesgesundheitsamt rechnet in diesem Jahr
mit vielen Stechmücken. «Der milde Winter wird vermutlich auch in
diesem Jahr zu einer starken Mückenpopulation führen», teilte ein
Sprecher auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. «Insgesamt
werden durch den Klimawandel die Lebensbedingungen für Mücken
verbessert», erklärte er. «Milde Winter machen es den Mücken
leichter, zu überleben und Sommer mit teils heftigen Niederschlägen
bieten den Mücken zahlreiche Gelegenheiten, sich in Gewässern und
Pfützen zu vermehren.» Besonders häufig ist demnach die Gemeine
Hausmücke (Culex pipiens).

Grund für Besorgnis gibt es allerdings nicht. In der Regel
sind Mückenstiche nur lästig. Die Übertragung von Krankheitserreg
ern
ist selten. Wenn Stiche sich entzünden, liegt das daran, dass
Menschen sich kratzen und dadurch Dreckpartikel und Bakterien
eindringen. Um sich vor Stichen zu schützen, empfiehlt das
Landesgesundheitsamt das Tragen langer Kleidung und Sprays, die
Mücken fernhalten. «Wer einen Garten besitzt, kann außerdem die
Verbreitung von Mücken minimieren, indem potenzielle Brutplätze wie
beispielsweise Gießkannen oder leere Blumentöpfe trockengelegt werden
oder ein Schutznetz über die Regentonne gespannt wird», schrieb der
Sprecher. 

Exotische Stechmückenarten im Norden 

Wärmere Sommer und veränderte Niederschläge haben die Ausbreitung
exotischer Stechmückenarten Richtung Norden begünstigt. So wurden
einzelne Exemplare der Tigermücke gefunden, die vermutlich über den
Personen- oder Warenverkehr nach Niedersachsen kamen, wie der
Sprecher mitteilte. «Etablierte Populationen konnten an den Fundorten
bislang nicht nachgewiesen werden», berichtete er. «Langfristig ist
jedoch davon auszugehen, dass diese Art auch in den nördlichen
Bundesländern heimisch wird.»

Die Tigermücke ist theoretisch in der Lage, tropische Erreger wie das
Dengue-Virus oder das Zika-Virus oder das Chikungunya-Virus zu
übertragen. Aber: «Bisher konnten diese Erreger in den deutschen
Tigermückenpopulationen nicht nachgewiesen werden», teilte der
Behördensprecher mit. Tigermücken seien aber besonders lästig, weil
sie tagsüber aktiv sind. Viele herkömmliche Mückenarten sind vor
allem in den Morgen- und Abendstunden unterwegs. Neue
Tigermücken-Bestände sollten daher bekämpft werden.

West-Nil-Virus - Impfung für Pferde möglich

Zu den von Mücken übertragenen Krankheiten zählt das West-Nil-Virus,

das seit dem Jahr 2018 regelmäßig in Deutschland nachgewiesen wird.
«Bislang traten Infektionen bei Vögeln, Pferden und Menschen
überwiegend in den östlichen Bundesländern auf», so der Sprecher de
s
Landesgesundheitsamts. Demnach wurden im Jahr 2024 erstmals in
Niedersachsen drei Infektionen bei Menschen nachgewiesen, außerdem
erkrankten Pferde. 

«Dieses Virus lässt sich nicht durch eine Mückenbekämpfung eindäm
men,
da die gemeine Hausmücke als wichtigste Überträgerart praktisch
flächendeckend bei uns vorkommt.» Nach Angaben des Niedersächsischen

Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit verlaufen
bei Menschen rund 80 Prozent der West-Nil-Virus-Infektionen
symptomlos.

Wenn es Symptome gibt, sei dies oft mit einem fiebrigen grippalen
Infekt vergleichbar, hieß es. «Bei weniger als einem Prozent der
infizierten Personen kann es zu schweren Verlaufsformen mit einer
Hirnhaut- oder Gehirnentzündung kommen, die in seltenen Fällen (vor
allem bei älteren Patienten) tödlich enden kann», schreibt die
Behörde. 

Auch bei Pferden zeigt die Mehrzahl der infizierten Tiere keine
Symptome. Einige reagieren aber mit starken neurologischen Symptomen
wie Stolpern, Lähmungen, Muskelzittern und Schwäche. Bei manchen kann
die Infektion tödlich enden. Für Pferde in betroffenen Gebieten wird
daher eine Impfung empfohlen. Für Menschen gibt es bislang keinen
Impfstoff.

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