Neue Ministerin Warken will auf Dialog setzen
Der Handlungsdruck im Gesundheitswesen ist nicht nur wegen immer
weiter steigender Milliardenkosten hoch. Jetzt übernimmt eine neue
Ressortchefin.
Berlin (dpa) - Die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken will
auf Dialog setzen, um das Versorgungssystem weiterzuentwickeln. Jeder
komme mit dem Gesundheitssystem in Berührung, sagte die
CDU-Politikerin bei der Amtsübernahme in Berlin. Daher seien
Bürgerinnen und Bürger besonders sensibel, wenn es etwa um die
Krankenhausdichte im ländlichen Raum oder steigende
Pflege-Eigenanteile gehe. «Der Anspruch meiner Arbeit war immer und
wird auch hier sein, in Dialog mit den Beteiligten zu treten.» So
gelte es, Aufgaben gemeinsam anzugehen und Lösungen zu finden.
Warken sagte, die Herausforderungen seien nicht gering. Es gehe um
gute Pflege, solide Finanzen der gesetzlichen Krankenversicherungen,
schnellen Zugang zum Arzt und eine stabile Arznei-Versorgung. Der
Koalitionsvertrag von Union und SPD zeige Wege zu Lösungen auf. Die
Ministerin betonte zudem, die Beschäftigten im Gesundheitswesens
verdienten nicht nur Anerkennung. «Sie brauchen auch gute
Arbeitsbedingungen, die ihren Alltag erleichtern.»
Dank an Lauterbach
Warken dankte dem scheidenden Minister Karl Lauterbach (SPD), der
seine Arbeit mit sehr viel Fachexpertise und Leidenschaft verfolgt
habe. Sie wolle auch offen ansprechen, dass sie nicht von Haus aus
Gesundheitspolitikerin sei, sagte die Juristin bei der Übergabe. Ihr
Arbeitsschwerpunkt habe in der Innen-und Rechtspolitik gelegen. Aber
auch da habe es Schnittstellen etwa bei der Einwanderung von
Fachkräften oder dem Infektionsschutzgesetz gegeben.
Lauterbach sagte zum Abschied: «Für mich, als Arzt, Wissenschaftler
und Gesundheitspolitiker, war das Amt des Bundesgesundheitsministers,
wenn man so will, ein Traumjob. Es war mir eine Ehre und ein
Privileg.» Das Ministerium gehöre bei der Ressortvergabe oft nicht zu
den beliebtesten. «Man kann nicht jeden Tag rote Bänder
durchschneiden.» Man habe auch mit selbstbewussten
Interessenvertretern zu tun. Es sei aber sehr entscheidend für das
Leben der Menschen. Der SPD-Politiker warb noch einmal für die
weitere Umsetzung der Krankenhausreform und die Digitalisierung mit
E-Patientenakten für alle.
Nussknacker als Antrittsgeschenk
Zum Stabwechsel sang ein Ministeriums-Chor ein schottisches
Abschiedslied. Und die neue Ministerin bekam - wie Lauterbach 2021 -
als Antrittsgeschenk einen Nussknacker für kommende harte politische
Entscheidungen.
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