Saar-Landtag will mehr Schutz vor K.-o.-Tropfen
Man riecht und schmeckt sie nicht - und danach kann man sich an
nichts mehr erinnern. K.-o.-Tropfen werden beim Feiern zunehmend zum
Problem. Auch an der Saar sucht man nach mehr Sicherheit.
Saarbrücken (dpa/lrs) - Mit härteren Strafen und mehr Prävention will
das Saarland künftig gegen die Verwendung von sogenannten
K.-o.-Tropfen vorgehen. «Wir wollen einen besseren Schutz erreichen»,
sagte der für Frauen zuständige Minister Magnus Jung (SPD) im Plenum
des Landtages.
Zuvor hatte das Parlament einem von der SPD eingebrachten Antrag
zugestimmt, in dem eine Reihe von Maßnahmen gefordert wurden.
K.-o.-Tropfen können - etwa einem Getränk beigemischt - Menschen in
einen wehrlosen oder bewusstlosen Zustand versetzen. «Diese Tropfen
sind ein Thema auf jedem Dorffest», sagte die Abgeordnete Réka Klein
(SPD).
«Es geht um die Freiheit von uns Frauen»
In der Entschließung heißt es, dass vor allem Frauen - gelegentlich
aber auch Männer - in Bars, Clubs, bei Festen oder im privaten Umfeld
mit diesem Tropfen wehrlos gegen sexualisierte Gewalt gemacht werden.
«Frauen sollten nicht mit Angst feiern gehen müssen, es geht um die
Freiheit von uns Frauen», sagte Klein.
Ein ähnlicher Antrag der CDU fand im Parlament keine Mehrheit. In
diesem Antrag wollte die Opposition die Landesregierung auffordern,
dem Landtag eine Datengrundlage hinsichtlich der Straftaten, der
Tatverdächtigen und der eingesetzten Chemikalien vorzulegen. «Die
Angst feiert immer mit», sagte die Abgeordnete Anja Wagner-Scheid
(CDU). Sie bedauerte, dass der Einsatz von K.-o.-Tropfen im Gegensatz
zu anderen Bundesländern im Saarland nicht gesondert in der
polizeilichen Kriminalstatistik erfasst wird.
Stärkere Überwachung von Online-Plattformen
In dem vom Landesparlament verabschiedeten SPD-Antrag wurde die
Bundesregierung aufgefordert, den Einsatz von K.-o.-Tropfen mit einer
«schuldangemessenen» Strafandrohung zu versehen. Online-Plattformen,
über die entsprechende Chemikalien vertrieben werden, sollten stärker
überwacht werden. Außerdem wurde die Landesregierung aufgefordert,
die Kampagne «Mich kriegst Du nicht K.O.» zur Aufklärung über die
Gefahren fortzuführen und die Hilfsangebote für Opfer auszubauen.
Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK
Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.