Vier Pflegekräfte wegen versuchten Mordes angeklagt

In der Oberpfalz sollen vier Pflegekräfte versucht haben, Senioren
mit Medikamenten zu töten. Nun wird ihnen in Regensburg der Prozess
gemacht.

Regensburg (dpa/lby) - Vier Pflegekräften aus der Oberpfalz wird
versuchter Mord an drei Senioren vorgeworfen. Vor dem Landgericht
Regensburg hat der Prozess begonnen. Drei der Angeklagten hätten sich
zunächst zu den Vorwürfen nicht geäußert, sagte eine
Gerichtssprecherin. Der vierte Angeklagte machte demnach Angaben. Für
das Verfahren sind vorerst 15 weitere Prozesstage vorgesehen.

Unter den Angeklagten ist der Inhaber eines Pflegedienstes, der
mehrere Senioren-Wohngemeinschaften betrieb. 2018 soll er laut
Anklage einem hochbetagten Bewohner ein Fentanyl-Pflaster aufgeklebt
haben, obwohl dies nicht von einem Arzt verschrieben worden war. Der
Senior sei wenig später gestorben. Weitere Pflegekräfte sollen von
der Gabe des Pflasters gewusst, aber nichts unternommen haben.

Im zweiten Fall soll eine Pflegerin einem Bewohner im September 2023
ohne medizinische Indikation zwei Fentanyl-Pflaster aufgeklebt haben.
Der Senior starb ebenfalls wenig später. Im Dezember 2023 soll eine
Pflegekraft einer Seniorin Morphium verabreicht haben, was ebenfalls
nicht ärztlich verschrieben gewesen sei. Die 93-Jährige starb wenig
später. Der Inhaber des Pflegedienstes soll diese beiden Taten
mitgeplant haben. 

Staatsanwaltschaft: Opfer waren wehrlos

In allen drei Fällen sei nicht zweifelsfrei feststellbar, ob die -
potenziell tödliche - Medikamentengabe den Tod tatsächlich
verursachte, so die Staatsanwaltschaft. Jedoch sei das Ziel der Taten
gewesen, das Leben der Senioren «nach Gutdünken selbstherrlich
gezielt zu verkürzen». Die Opfer seien arg- und wehrlos gewesen.

Zwei der Angeklagten wird insofern versuchter gemeinschaftlicher
Mord, einer Angeklagten versuchter gemeinschaftlicher Mord und
versuchter Mord durch Unterlassen sowie einem vierten Angeklagten
versuchter Mord durch Unterlassen vorgeworfen.

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