Zahl gemeldeter Behandlungsfehler in Niedersachsen steigt

Behandlungsfehler können jeden treffen - viele Opfer gibt es jedes
Jahr. In Niedersachsen steigt die Zahl der gemeldeten Verdachtsfälle.
Und die Techniker Krankenkasse hat eine Vermutung.

Hannover (dpa/lni) - Einen Anstieg bei den gemeldeten Verdachtsfällen
auf medizinische Behandlungsfehler hat die Techniker Krankenkasse
2024 in Niedersachsen registriert. Insgesamt 549 Patienten und
Patientinnen hätten sich im vergangenen Jahr wegen des Verdachts auf
einen Behandlungsfehler gemeldet, teilte die Kasse mit. Das seien
sechs Prozent mehr als 2023 - damals waren es 518 Fälle. Allerdings
seien vermutete Behandlungsfehler oft aus Unsicherheit oder
Unwissenheit nicht gemeldet worden. 

Hohe Dunkelziffer vermutet

«Wir gehen von einer erheblichen Dunkelziffer aus», sagte Sabrina
Jacob, die kommissarische Leiterin der niedersächsischen
Landesvertretung der Kasse. Sie forderte eine gesetzliche
Meldepflicht, um die systematische Auswertung von Fehlerquellen und
auch Verbesserungen zu ermöglichen: «Fehler dürfen nicht länger unt
er
dem Radar bleiben.» Die Krankenkasse hat eigenen Angaben zufolge über
960.000 Versicherte in Niedersachsen.

Die meisten gemeldeten Fälle im vergangenen Jahr betrafen die
Chirurgie (176 Fälle oder 32 Prozent aller Meldungen), gefolgt von
der Zahnmedizin und Kieferorthopädie (88 Fälle oder 16 Prozent). Auf
den weiteren Plätzen folgten Geburtshilfe und Gynäkologie (acht
Prozent), Allgemeinmedizin (sieben Prozent), Orthopädie (sechs
Prozent) und Pflegefehler (vier Prozent). 

Schwere Lungenentzündung oder leichte Grippe?

Beispiele für Behandlungsfehler waren Missverständnisse im
medizinischen Team, die zu einer falschen Medikamentengabe oder
-dosierung führen. So könne die falsche Dosierung von
Blutverdünnungsmedikamenten zu einer Blutung führen, teilte die Kasse
mit. Auch komme es zu Diagnosefehlern, die eine falsche oder unnötige
Behandlung verursachten - wenn etwa eine schwere Lungenentzündung für
eine leichte Grippe gehalten werde. 

Ein chirurgischer Fehler sei etwa die Operation am falschen
Körperteil, aber auch bei einer Operation im Körper zurückgelassene
Fremdkörper wie Tupfer fielen darunter. Dazu kommen Geburtsfehler wie
etwa eine falsche Anamnese oder unzureichende Überwachung.

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