Gedenkstätte für Opfer von Ex-Pfleger Niels Högel

Der Krankenpfleger Niels Högel spritzte zahlreiche Patientinnen und
Patienten zu Tode. Nach langem Zögern setzt das Klinikum Oldenburg
ein Zeichen für Opfer und ihre Hinterbliebenen.

Oldenburg (dpa/lni) - Ein neuer Gedenkort am Klinikum Oldenburg
erinnert an die Opfer des ehemaligen Pflegers Niels Högel. «Mit der
Gedenkstätte möchten wir einen Raum schaffen, der sowohl an die Opfer
erinnert als auch Ausdruck unserer bleibenden Verantwortung ist»,
teilte eine Sprecherin des Klinikums vor der Einweihung des
Gedenkortes am Nachmittag (17.00 Uhr) mit. 

Die Installation «Salvation Bells» stammt vom Bremer Künstler Martin

Reichmann. Sie besteht aus fünf Betonglocken und einer Glocke aus
Bronze. Die Glocken sind über einem Brunnen im öffentlich
zugänglichem Barockgarten des Klinikums platziert. 

Die stummen Glocken aus Beton stehen für das Gedenken an die
Verstorbenen. Am Rand des Brunnens hängt eine Glocke aus Bronze, die
geläutet werden kann. «Sie steht für unsere bleibende Verantwortung
»,
erklärte die Sprecherin. Ein Schild an der Gedenkstätte und eine
Internetseite sollen über die Hintergründe informieren.

Serienmörder spritzte falsche Medikamente

Das Landgericht Oldenburg hatte Niels Högel 2019 wegen 85-fachen
Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Er soll seinen Opfern in den
Jahren 2000 bis 2005 an Kliniken in Oldenburg und Delmenhorst
unterschiedliche Medikamente gespritzt haben, um sich bei einer
anschließenden Reanimierung als Retter zu präsentieren. Viele
Patienten überlebten das nicht. 

Der Opfer- und Hinterbliebenenvertreter Christian Marbach ging im
Herbst 2020 mit dem Wunsch nach einem Gedenkort auf die beiden
Kliniken zu. In Delmenhorst erinnern inzwischen zwei Denkmäler an die
Opfer - ein Beet mit einem Gedenkstein in Sichtweite des Klinikums
sowie drei Bäume mit einem Schild in einem Park. 

In Oldenburg gab es hingegen lange keine konkreten Pläne. «Es hat
lange gedauert, bis wir diesen Ort geschaffen haben - länger, als
viele es sich gewünscht haben», räumte die Sprecherin des Oldenburger

Klinikums ein. Umso wichtiger sei es, nun Haltung zu zeigen. «Dieser
Ort ist ein sichtbares Bekenntnis: Wir verdrängen nicht. Wir schauen
hin. Und wir übernehmen Verantwortung - aus Respekt vor den
Verstorbenen und den Hinterbliebenen.»

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