Verbraucherzentralen: Arzttermine nicht nur bei Portalen
Wenn man für einen Termin bei der Praxis telefonisch nicht
durchkommt, können Online-Plattformen ein praktischer Weg sein.
Verbraucherschützer mahnen, dass es nicht der einzige werden sollte.
Berlin (dpa) - Die Verbraucherzentralen warnen vor einem generellen
Verlagern von Terminbuchungen bei Arztpraxen zu kommerziellen
Internet-Anbietern. Der Gesundheitsexperte des Bundesverbands, Thomas
Moormann, sagte der Deutschen Presse-Agentur, mit Buchungsportalen
könne man flexibel Termine vereinbaren, auch wenn die Praxis gerade
geschlossen oder telefonisch nicht erreichbar sei. Problematisch
werde es aber, wenn Patienten gezwungen seien, kommerzielle Portale
zu nutzen, um überhaupt an Arzttermine zu kommen.
«Der Zugang zur ärztlichen Versorgung muss frei von wirtschaftlichen
Interessen bleiben», sagte Moormann. «Wir fordern die neue
Bundesregierung auf, Mindeststandards für kommerzielle Terminportale
festzulegen und für nicht-kommerzielle Alternativen zu sorgen.» So
sollten Praxen verpflichtet werden, insbesondere Terminbuchungen per
Telefon anzubieten. Zudem sollten die Terminservicestellen der
Kassenärztlichen Vereinigungen mit der Hotline 116 117 zu einem
flächendeckend funktionierenden Angebot ausgebaut werden.
Für Buchungsplattformen fordern die Verbraucherschützer weitere
Vorgaben. Patientinnen und Patienten sollten etwa kein Kundenkonto
eröffnen müssen.
Probleme bei Terminen per Telefon
Laut einer Umfrage im Auftrag des Verbands unter Menschen, die das
Internet nutzen, gaben 38 Prozent an, in den zwölf Monaten zuvor
einen Termin über eine Online-Plattform gebucht zu haben. Etwa die
Hälfte dieser Befragten gab demnach an, dass eine Terminvereinbarung
per Telefon grundsätzlich nicht möglich oder die Praxis telefonisch
nicht erreichbar war. Befragt wurden den Angaben zufolge 1,000
Internetnutzerinnen und -nutzer ab 16 Jahren zwischen dem 23. und 29.
Oktober 2024 vom Marktforschungsinstitut Eye square.
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