Sonne, Mond und Sterne im Mai - Aquariiden und ein strahlender Planet Von Hans-Ulrich Keller, dpa

Ein Planet leuchtet im Mai hell am Morgenhimmel. Und fast den ganzen
Monat über lassen sich Sternschnuppen beobachten: Die Aquariiden
warten mit ganz besonderen Leuchtspuren auf.

Stuttgart (dpa) - Bei zwei Planeten schwindet die Sichtbarkeit im
Lauf des Mai, bei zwei anderen nimmt sie zu: Mars kann in der ersten
Nachthälfte gesehen werden. Der rötlich-gelbe Wüstenplanet wandert
durch das Sternbild Krebs und wechselt am 26. in das Sternbild Löwe.
Ende Mai geht er kurz vor Mitternacht weit im Nordwesten unter.
Auffällig ist Mars allerdings nicht mehr, seine Helligkeit nimmt
weiter ab. Zu Monatsende ist er aber noch immer ein wenig heller als
Regulus, der hellste Stern im Löwen.

Jupiter im Sternbild Stier gibt seine Abschiedsvorstellung und zieht
sich vom Abendhimmel zurück - am 31. Mai geht er bereits um 22:40 Uhr
Sommerzeit unter. Gegen Monatsende wird der Riesenplanet kaum mehr
freiäugig sichtbar.

Die Sonne verfolgt ihn im Tierkreis. Nach Mitte Juni holt sie ihn
dann ein. Am 28. Mai zieht die extrem schmale Sichel des zunehmenden
Mondes an Jupiter vorbei - ein reizvoller Himmelsanblick in der
zunehmenden Abenddämmerung. Um diese Begegnung zu verfolgen, sei
allerdings ein Fernglas empfohlen.

Die leuchtende Venus geht immer früher auf

Venus baut ihre Rolle als strahlender Morgenstern weiter aus. Ihre
Aufgänge verfrühen sich um fast eine Stunde. Allerdings geht jetzt
auch die Sonne immer früher auf. Anfang Mai taucht unser innerer
Nachbarplanet um 4:33 Uhr Sommerzeit auf, Ende des Monats erfolgt der
Venusaufgang bereits um 3:38 Uhr Sommerzeit.

Auch Saturn taucht allmählich am Morgenhimmel auf. Ab der Monatsmitte
kann man mit Aussicht auf Erfolg nach dem Ringplaneten fahnden - am
15. geht er um 3:55 Uhr Sommerzeit auf. Saturn wandert rechtläufig
durch das Sternbild Fische. Seine Helligkeit nimmt leicht zu.

Der sonnennächste Planet Merkur hält sich am Taghimmel auf und bleibt
nachts unsichtbar. Die im Herbst 2018 gestartete europäische
Raumsonde BepiColombo ist auf dem Wege zu Merkur. Sie soll am 5.
Dezember 2025 in eine Umlaufbahn um ihn einschwenken. Ab 2027 sollen
ihre zwei Satelliten die Oberfläche und das Magnetfeld des
Himmelskörpers untersuchen.

Vollmond am Abend des 12. Mai

Der zunehmende Halbmond zieht in der Nacht vom 3. auf 4. Mai zwei
Stunden nach Mitternacht an Mars ein wenig nördlich vorbei. Am 11.
Mai steht der Mond mit einer Distanz von 406.243 Kilometern in
Erdferne.

Am 12. kommt der Erdtrabant um 18:56 Uhr in Vollmondposition. Am
Abend des 12. sieht man den Vollmond im Sternbild der Waage.

Die Neumondphase tritt am 27. Mai um 5:02 Uhr ein. Einen Tag vorher
erreicht der Mond mit 359.022 Kilometer seine erdnächste Position.

Einer der ergiebigsten Meteorströme des ganzen Jahres

Fast den ganzen Mai über sind die Sternschnuppen der Mai-Aquariiden -
auch Eta-Aquariiden genannt - zu erwarten. In unseren Breiten ist nur
eine Teilmenge der Aquariiden zu sehen. Denn ihr Ausstrahlungspunkt
liegt recht horizontnah im Sternbild Wassermann. Doch in den
südlichen Regionen - im Mittelmeerraum und südlich davon - zählt der

Aquariidenstrom zu den ergiebigsten Meteorströmen des gesamten
Jahres.

Die Aquariiden sind schnelle Meteore mit Eindringgeschwindigkeiten um
die 210.000 Kilometer pro Stunde, weshalb sie lange Leuchtspuren
hinterlassen. Die beste Beobachtungszeit ist am Morgen ab 3:00 Uhr.
Die Aquariiden sind Bruchstücke des Halleyschen Kometen. 

Ihr Maximum wird zu Monatsbeginn am 6. Mai erreicht. Die Rate lag in
den vergangenen Jahren bei 60 bis 70 Objekten pro Stunde. Die letzte
Aquariiden tauchen bis zum 28. Mai auf.

Der Große Wagen steht am späten Abend senkrecht über unseren Köpfen
.
Folgt man dem Bogenschwung der Wagendeichsel, trifft man hoch im
Süden auf den orange-roten Arktur, den Hauptstern des Sternbildes
Bootes - ein sehr markantes Bild, das sich leicht einprägen lässt. Es
sieht aus wie ein Drachen, den man bei günstigem Wind steigen lässt. 


Die Amerikaner sehen in diesem Bild eine riesige Eistüte. Bootes
heißt so viel wie Rinderhirt oder Ochsentreiber, der die sieben
Wagensterne um den Polarstern als Göpel treibt. Bei den Griechen
waren die sieben Wagensterne die Septemtriones, die sieben
Dreschochsen.

Arktur bedeutet Bärenhüter. Er folgt dem Großen Bären im tägliche
n
Himmelsumschwung.

Die Sonne passiert das Goldene Tor

Südlich von Arktur schreitet gerade die Jungfrau mit ihrem bläulichem
Hauptstern Spica, der Kornähre, durch die Mittagslinie. Im Nordosten
strahlt die helle, blau-weiße Wega im Sternbild der Leier. Tief im
Nordwesten funkelt die gelbliche Kapella im Fuhrmann. Sie ist der
hellste Stern, der bei uns zirkumpolar ist - also in der Nähe des
Himmelspols steht.

Die Sonne wandert am aufsteigenden Ast ihrer Jahresbahn durch den
Tierkreis. Am 14. wechselt sie morgens aus dem Sternbild Widder in
das des Stieres.

Am 20. tritt sie abends in das Tierkreiszeichen Zwillinge. Zu
Monatsende passiert sie das Goldene Tor der Sonnenbahn - also die
beiden Sternhaufen der Plejaden und Hyaden. 

Die Mittagshöhen der Sonne nehmen um sieben Grad zu. Die Tageslänge
wächst in 50 Grad nördlicher Breite um eine Stunde und 19 Minuten.

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