Lauterbach: Pandemien können künftig leichter abgewendet werden
Wenn ein tödliches Virus mit Pandemie-Potenzial irgendwo auf der Welt
um sich greift, können schon die ersten Schritte entscheidend sein.
Ein neuer Vertrag soll eine weltweite Ausbreitung verhindern.
Berlin (dpa) - Eine weltweite Ausbreitung tödlicher Viren wie etwa
Corona kann nach der Erwartung von Bundesgesundheitsminister Karl
Lauterbach künftig früher eingedämmt oder sogar verhindert werden.
Grund sei die Einigung von über 190 Staaten unter dem Dach der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf einen neuen Pandemievertrag.
«Diese Einigung kann ohne Übertreibung als historisch bewertet
werden», sagte der SPD-Politiker in Berlin.
Informationen über Viren oder andere Erreger mit Pandemie-Potenzial
würden künftig schneller international geteilt. Eine schnellere
Gegenreaktion wäre dann möglich. «Und da steigt einfach die
Wahrscheinlichkeit, dass ein lokaler Ausbruch nie zu einer Pandemie
wird, wenn man so ein Abkommen hat», so Lauterbach.
Lehren aus Corona
Mit dem neuen Vertrag verpflichten sich Länder, ihre
Gesundheitssysteme und die Überwachung des Tierreichs zu stärken.
Krankheitsausbrüche sollen schnell entdeckt und möglichst im Keim
erstickt werden. Der WHO-Vertrag soll zudem chaotische Zustände bei
der Beschaffung von Schutzmaterial und eine ungerechte Verteilung von
Impfstoffen verhindern.
Dies waren Kritikpunkte am Corona-Management der Weltgemeinschaft. Ab
Ende 2019 hatte sich das bis dahin unbekannte Virus Sars-CoV-2 von
China aus innerhalb von Wochen weltweit ausgebreitet. Mangels klarer
Regeln für die Impfstoff-Verteilung zogen die schwächsten Länder
damals den Kürzeren. Die Menschen dort mussten oft lange auf die
schützenden Mittel warten.
Lauterbach über USA enttäuscht
Bedauernd äußerte sich Lauterbach darüber, dass sich die USA mit dem
Amtsantritt von Präsident Donald Trump nicht mehr an den
Verhandlungen beteiligt haben und mit Wirkung im kommenden Januar aus
der WHO austreten wollen. «Natürlich ist all das deutlich geschwächt
worden durch den geplanten Austritt der Vereinigten Staaten», sagte
er. «Aber der Rest der Weltgemeinde hat hier doch sehr gut
zusammengearbeitet, sodass es eine große Leistung ist, dass der
Vertrag jetzt zustande gekommen ist - trotz der widrigen Umstände.»
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