E-Patientenakte startet bundesweit
Vorteile für Patientinnen und Patienten, Befunde auf einen Blick für
die Ärzte: Die elektronische Patientenakte kommt Ende des Monats
bundesweit.
Berlin (dpa) - Die elektronische Patientenakte (ePA) soll ab Ende
April in ganz Deutschland genutzt werden können und ab Oktober in
Arztpraxen und Kliniken verpflichtend werden. Das geht aus einem in
Berlin bekanntgewordenen Brief des scheidenden Gesundheitsministers
Karl Lauterbach (SPD) an die Gesellschafter der Digitalagentur
Gematik hervor, die die Digitalisierung im Gesundheitswesen
vorantreibt.
Seit 15. Januar haben 70 Millionen der gut 74 Millionen gesetzlich
Versicherten in ganz Deutschland eine ePA von ihrer Krankenkasse
angelegt bekommen. Das Zusammenspiel mit Praxen und Kliniken wurde
aber zunächst nur in drei Regionen getestet. Ab 29. April soll die
ePA in ganz Deutschland genutzt werden können. Ab 1. Oktober ist sie
von den Leistungsanbietern wie etwa Ärzten zu nutzen, schreibt
Lauterbach.
Wie es in Lauterbachs Ministerium hieß, seien höchste
Sicherheitsstandards bei der ePA gültig. Für die Patientinnen und
Patienten ist die Nutzung freiwillig - nach dem Motto: Alle bekommen
eine E-Akte, außer man widerspricht aktiv.
Welche Informationen werden in der ePA gespeichert?
Die elektronische Patientenakte soll Versicherte ein Leben lang
begleiten. In dem digitalen Speicher sollen etwa Arztbriefe, Befunde,
Laborwerte und verordnete Medikamente gesammelt werden. Zugriff
bekommen Praxen, Kliniken und Apotheken, wenn die Versicherten ihre
Krankenkassenkarte in deren Lesegerät stecken.
Über die Smartphone-App ihrer Krankenkasse können die Versicherten
Zugriffsrechte widerrufen oder selbst festlegen, welche Mediziner wie
lange Einsicht bekommen sollen. Auf diese Weise können sie auch
Dokumente in die E-Akte hochladen, zum Beispiel selbst geführte
Blutdruck-Tagebücher oder wichtige Diagnosen aus der Vergangenheit.
Lauterbach sieht keine Sicherheitslücke
300 Praxen, Apotheken und Kliniken in den drei Modellregionen Hamburg
und Umland, Franken und Teilen Nordrhein-Westfalens testen die ePA
bereits im Alltag. Seit dem Start der Pilotphase sind die Zugriffe
auf die E-Akten nach Angaben der mehrheitlich bundeseigenen
Digitalagentur Gematik Schritt für Schritt kräftig gestiegen.
Computerspezialisten und verschiedene Organisationen aus dem
Gesundheitswesen hatten vor dem Start in den Modellregionen vor
Sicherheitslücken gewarnt. Unbefugte könnten demnach Zugriff auf alle
E-Akten bekommen. Lauterbach hatte bereits mitgeteilt, entsprechende
Sicherheitsprobleme für den Massenzugriff seien gelöst.
Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK
Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.