Fehltage wegen Depressionen stabil auf hohem Niveau
Psychische Erkrankungen sind seit Jahren ein häufiger ein Grund für
Krankschreibungen. Zuletzt gab es aber kaum noch einen Anstieg.
Hamburg (dpa) - Die Fehltage durch Depressionen sind im vergangenen
Jahr laut einer Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit auf einem
hohen Niveau geblieben. Diese psychische Erkrankung hat 183 Fehltage
je 100 Beschäftigte verursacht, im Jahr zuvor war es ein Fehltag
weniger (182), wie aus einem Update des Psychreports der DAK
hervorgeht. Insgesamt lag der psychisch bedingte Arbeitsausfall bei
342 Fehltagen je 100 Beschäftigte - ein Tag mehr als 2023.
Beschäftigte in Kitas und der Altenpflege besonders belastet
Als besonders belastet erwiesen sich Mitarbeitende in Kindergärten
und Pflegeheimen. Bezogen auf 100 Beschäftigte gab es im Kita-Bereich
586 und in der Altenpflege 573 psychisch bedingte Fehltage.
«Beschäftigte, die sich in ihrem Arbeitsalltag um andere Menschen
kümmern, sind auffällig stark belastet. Die hohe Zahl psychischer
Erkrankungen ist für die betroffenen Beschäftigten und ihre
Arbeitgeber oft mit langen Fehlzeiten und einer Stigmatisierung
verbunden», so DAK-Vorstandschef Andreas Storm.
«Wir dürfen die Augen davor nicht verschließen, denn psychische
Gesundheit ist ein zentraler Erfolgsfaktor für eine resiliente
Gesellschaft.» Storm zufolge sind eine verstärkte Aufklärung über d
ie
Ursachen nötig, außerdem tabulose Informationen zu Depressionen und
Angststörungen sowie unterstützende Angebote zur Stärkung der
mentalen Gesundheit.
Update nach methodischem Fehler
In einer Mitteilung vom 23. März hatte die DAK noch von einem Anstieg
von Fehlzeiten wegen Depressionen im Jahresvergleich von 50 Prozent
geschrieben, diese Angaben aber später zurückgenommen. Bei der
Auswertung habe es einen methodischen Fehler gegeben. Die
Fehlinterpretation sei durch einen unzulässigen Vergleich mit
methodisch veralteten Zahlen aus dem Jahr 2023 entstanden. Die
diagnosebezogene Auswertung sei ab 2024 auf eine neue Methode
umgestellt worden.
Für das Update zum Psychreport hat die DAK-Gesundheit die Daten von
2,42 Millionen DAK-versicherten Beschäftigten durch das Berliner IGES
Institut auswerten lassen.
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