Ärztekammer: Strafrecht verschärfen, Ärzte besser schützen
Immer wieder werden Ärztinnen und Ärzte oder auch Rettungsdienste
Opfer von Gewalt. Die Ärztekammer Niedersachsen ist es nun leid - und
erhebt eine klare Forderung.
Hannover (dpa/lni) - Die Ärztekammer Niedersachsen hat sich gegen
Gewalt in Arztpraxen, Krankenhäusern und gegen Rettungskräfte
ausgesprochen und ein verschärftes Strafrecht gefordert. Die nächste
Bundesregierung solle die Betroffenen «schnellstmöglich» besser vor
Gewalttaten schützen, teilte die Ärztekammer zu einer entsprechenden
Forderung der Kammerversammlung mit.
Für viele Ärztinnen und Ärzte, Praxisteams sowie Mitarbeiter von
Krankenhäusern und Rettungsdiensten gehörten psychische und physische
Gewalt zum beruflichen Alltag, teilte die Kammer mit. In der
vergangenen Legislaturperiode des Bundestages seien verschiedene
Vorschläge diskutiert worden, um Verbesserungen zu erreichen.
«Doch umgesetzt wurde bislang nichts», hieß es in der Mitteilung der
Kammer. Die Ärztekammer Niedersachsen ist nach eigenen Angaben die
standesrechtliche Vertretung der rund 46.000 Ärztinnen und Ärzte in
dem Bundesland.
Ärztekammer kritisiert immer rücksichtsloser werdenden Umgang
«Wir erleben bereits seit Jahren einen immer rücksichtsloser
werdenden Umgang mit den Beschäftigten in Arztpraxen, im Krankenhaus,
im ärztlichen Notdienst sowie in weiteren Bereichen der
Gesundheitsversorgung», sagte Marion Charlotte Renneberg, die
stellvertretende Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen. «Dies ist
absolut inakzeptabel.» Sie erwarte von der neuen Bundesregierung,
«dass sie medizinisches Personal besser schützt».
Die Kammerversammlung mahnte, die neue Bundesregierung müsse dem
Bundestag «adäquate Vorschläge» zur Beratung vorlegen, um eine
bessere präventive Wirkung des Strafrechts zum Schutz vor Gewalt zu
erreichen. In der vergangenen Legislaturperiode seien Vorschläge über
die erste Lesung des Bundestages nicht hinausgekommen.
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