Steinmeier übergibt in Jordanien Hilfsgüter für Gaza

Deutschland wickelt seine Hilfslieferungen für die notleidenden
Palästinenser im Gazastreifen über Jordanien ab. Dort macht jetzt der
Bundespräsident Station. Er kommt nicht mit leeren Händen.

Al-Asrak (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei
seinem Besuch in Jordanien 1,8 Tonnen medizinische Hilfsgüter für die
notleidende Bevölkerung im Gazastreifen übergeben. Es handelt sich
nach Angaben des Bundespräsidialamts vor allem um Beatmungsgeräte für

Neugeborene, Krankenbetten, Antibiotika, Blutgerinnungshemmer und
Schmerzmittel. 

Die Hilfsgüter gingen an den jordanischen Gesundheitsdienst, der sie
für seine beiden Feldlazarette im Gazastreifen dringend benötigt.
«Gemeinsam mit Jordanien versuchen wir, unseren gemeinsamen Beitrag
zu leisten, das unendliche Leid der Menschen in Gaza wenigstens zu
mindern», sagte Steinmeier auf dem Luftwaffenstützpunkt Al-Asrak.
Insgesamt will Deutschland rund 18 Tonnen medizinische Hilfsgüter im
Wert von 1,5 Millionen Euro liefern.

Die Versorgung der notleidenden Bevölkerung im zerstörten
Gazastreifen ist akut infrage gestellt, nachdem Israel ein
Arbeitsverbot für das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA verhängt hat.
Israel wirft der Organisation vor, dass einige ihrer Mitarbeiter an
Terroraktivitäten der Hamas beteiligt gewesen seien. Das Hilfswerk
arbeitet trotz des Verbots vorerst weiter.

Steinmeier: Hilfe muss in den Gazastreifen kommen

Die israelische Entscheidung ändere nichts daran, dass die Menschen
im Gazastreifen dringend Hilfe bräuchten, sagte Steinmeier. «Es
müssen Wege gefunden werden, dass die Hilfe trotzdem hineinkommt.»
Die deutsche Zusammenarbeit mit Jordanien zeige, dass es solche
Möglichkeiten gebe. 

Steinmeier bezeichnete den Schritt Israels als «nicht notwendig» und
sagte: «Ich hoffe, dass die israelische Entscheidung zu UNRWA auch
nicht die letzte und endgültige ist. Aber wir müssen nach
Alternativen suchen, um den Menschen zu helfen.»

Steinmeier besucht deutsche Soldaten in Al-Asrak

Die deutsche Hilfe wird mit den regelmäßigen Versorgungsflügen der
Luftwaffe nach Al-Asrak gebracht. Dort sind momentan rund 150
deutsche Soldatinnen und Soldaten stationiert. Zusammen mit einem
etwa gleich großen Kontingent an den zwei irakischen Standorten Erbil
und Bagdad beteiligen sie sich am internationalen Einsatz zur
Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und zur
Stabilisierung des Iraks.

Derzeit unterstützt die Luftwaffe von Al-Asrak aus die Mission vor
allem mit der Luftbetankung der Kampfflugzeuge anderer Staaten.
Bislang seien etwa 12 000 Betankungen vorgenommen worden, sagte
Steinmeier, der der jordanischen Seite für die Gastfreundschaft
dankte. «Ich bin sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit zwischen
den Soldatinnen und Soldaten der deutschen Bundeswehr und der
jordanischen Armee», sagte der Bundespräsident, der sich mit den
Soldaten zum Essen zusammensetzte.

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