Britisches Gericht: Haft für geplante Genitalverstümmelung
Erstmals wird ein Mann in England wegen Verschwörung zur weiblichen
Genitalverstümmelung verurteilt. Der Mann wollte ein junges Mädchen
in den Irak schicken. Das hat Konsequenzen.
Nottingham (dpa) - Erstmals ist in England ein Mann verurteilt
worden, weil er ein junges Mädchen zur Genitalverstümmelung ins
Ausland schicken wollte. Ein Gericht in Nottingham verurteilte ihn zu
viereinhalb Jahren Gefängnis, wie die britische Nachrichtenagentur PA
meldete. «Was Sie getan haben, was Sie geplant hatten, war
barbarisch», sagte die Richterin. Die Tat verlange eine abschreckende
Strafe.
Es ist die erste Verurteilung in England und Wales wegen Verschwörung
zu weiblicher Genitalverstümmelung. Der 47-Jährige hatte die Reise
gebucht und bezahlt, um das Mädchen verstümmeln und zwangsverheiraten
zu lassen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft deckte ein Zeuge die
Pläne auf und meldete den Mann der Polizei.
«Hätte er mit seinem Plan Erfolg gehabt, hätte dieses Kind
unvorstellbare physische und psychische Schäden erlitten, sagte eine
Vertreterin der Anklagebehörde CPS. Sie sprach von einem Meilenstein
in der Strafverfolgung. «Wenn es Beweise gibt, dass Menschen solche
Straftaten geplant haben, werden sie strafrechtlich verfolgt, ob sie
Erfolg haben oder nicht.»
Millionen Frauen weltweit betroffen
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sind weltweit mehr
als 230 Millionen Mädchen und Frauen an ihren Genitalien verstümmelt.
Dabei werden etwa Klitoris oder auch Vulvalippen weggeschnitten. Die
Prozedur ist in vielen Ländern verboten, wird aber mitunter trotzdem
praktiziert. Bekannt ist sie auch als «female genital mutilation
(FGM)».
Im Februar war eine Frau in Großbritannien zu sieben Jahren Haft
verurteilt worden, weil sie ein kleines Mädchen vor Jahren
zur Genitalverstümmelung nach Kenia gebracht hatte. Bei dem Eingriff
war dem Mädchen die gesamte Klitoris weggeschnitten worden.
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