Erhebung: Wissen über Endometriose eher gering
Viele Frauen kennen Menstruationsschmerzen aus eigener Erfahrung.
Doch das Wissen über eine mögliche Ursache sehr starker Schmerzen ist
gering.
Berlin (dpa) - Trotz der zunehmenden Bekanntheit der Erkrankung
Endometriose ist der Wissensstand dazu in der deutschen Bevölkerung
einer Erhebung zufolge eher gering. Als mögliche Ursache starker
Menstruationsbeschwerden nannten 20 Prozent der Befragten
Endometriose, wie aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag
des AOK-Bundesverbands hervorgeht. Befragt wurden dabei 2.603
Menschen ab 14 Jahren in Deutschland, darunter 1.516 Mädchen und
Frauen zwischen 14 und 50 Jahren.
Endometriose ist nach Angaben der AOK eine der häufigsten
Unterleibserkrankungen bei Frauen und wird häufig erst nach Jahren
diagnostiziert. Die Erkrankung kann mit starken Regelschmerzen
verbunden sein.
Einer im «Deutschen Ärzteblatt» vorgestellten Auswertung ambulanter
Abrechnungsdaten zufolge wurde im Jahr 2022 bei gut 4 von 1.000
Frauen eine Endometriose diagnostiziert. Im Jahr 2014 lag die Rate
demnach noch bei 2,8 Fällen pro 1.000 gesetzlich versicherten
Patientinnen. Der Anstieg sei vor allem auf ein gestiegenes
Bewusstsein und die Anerkennung der Endometriose als Erkrankung
zurückzuführen.
Krampfartige Schmerzen
Bei der Erkrankung gibt es dem Portal Frauenärzte-im-netz.de zufolge
gutartige, meist schmerzhafte Wucherungen aus Gewebe. Dieses ähnelt
dem der Gebärmutterschleimhaut, wächst jedoch außerhalb der
Gebärmutter, zum Beispiel in der Gebärmuttermuskulatur, an den
Eileitern oder Eierstöcken. Damit verbunden seien krampfartige
Schmerzen und chronische Bauch- und Rückenschmerzen, die während des
Zyklus auftreten.
Die Folge davon können nach Angaben des AOK-Bundesverbands
Entzündungen, Vernarbungen, Verwachsungen und Zysten sein.
Endometriose kann demnach auch zu Unfruchtbarkeit führen. Neben der
Einnahme von Schmerzmitteln kann die Erkrankung auch hormonell oder
operativ behandelt werden. Der Umfrage zufolge haben 43 Prozent der
Befragten bisher von Endometriose weder gelesen noch gehört.
Menstruationsschmerzen aushalten
Mehr als die Hälfte - 52 Prozent - der befragten Frauen gab an,
üblicherweise an mindestens zwei Tagen ihrer Menstruation Schmerzen
zu haben. Von den menstruierenden Frauen gaben 4 Prozent an, ohne die
Einnahme von Schmerzmitteln sehr starke Schmerzen zu haben, sodass
sie ihren Alltag nicht normal fortsetzen könnten. Von den von starken
oder sehr starken Schmerzen betroffenen Frauen haben sich 28 Prozent
bisher keine ärztliche Hilfe geholt. Die Gründe: 29 Prozent gingen
nicht davon aus, dass eine Ärztin oder ein Arzt ihnen helfen kann, 19
Prozent meinten, Menstruationsschmerzen müsse man aushalten, und 13
Prozent befürchteten, nicht ernst genommen zu werden.
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