Umfrage: Angst vor Krankenhausaufenthalt ist gestiegen
Wer ins Krankenhaus muss, macht sich Gedanken. Viele Patienten und
Patientinnen fürchten sich sogar vor einer stationären Behandlung.
Patientenschützer fordern daher Änderungen im Gesundheitssystem.
Hannover (dpa) - Der Anteil der Menschen, die Angst vor einem
Krankenhausaufenthalt haben, ist gestiegen. Das ist das Ergebnis
einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische
Krankenkasse in Hannover. Demnach hätte rund ein Drittel (34 Prozent)
der Bürgerinnen und Bürger im Alter von 18 bis 70 Jahren Sorgen oder
Ängste in Bezug auf die Behandlung, wenn bei ihnen ein
Klinikaufenthalt bevorstünde. Das sei der höchste Wert seit Beginn
der jährlichen Umfragen im Jahr 2019, teilte die Krankenkasse mit.
Im vergangenen Jahr lag der Wert demnach bei 27 Prozent, im Jahr 2020
bei 17 Prozent. Die Mehrheit (63 Prozent) hätte der aktuellen
Befragung zufolge aber keine Angst, wenn eine Behandlung im
Krankenhaus bevorstünde. Derweil hatte fast jeder zweite Befragte (45
Prozent) schon einmal das Gefühl, dass eine Ärztin oder ein Arzt
nicht direkt die richtige Diagnose stellte.
«Die Zunahme der Verunsicherung hat viele Gründe», sagte Eugen
Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, der dpa.
«Der immer undurchsichtiger werdende Klinikdschungel verstärkt bei
den Kranken das Gefühl, fremdgesteuert und ausgeliefert zu sein.»
Permanent wechselndes Personal steigere das, sagte Brysch.
Patientenschützer: Es fehlen Ansprechpartner für Betroffene
«Zudem gibt es keine Kümmerer, die den Patienten und Angehörigen an
die Seite gestellt werden und durch die einzelnen Therapieschritte
führen.» Solche Fallmanager müssten auch die unterschiedlichen
medizinischen Angebote organisieren und für die Betroffenen
ansprechbar sein, forderte der Patientenvertreter. Bis heute stehe
dazu nichts in der Krankenhausreform des Bundesgesundheitsministers.
Krankenkasse rät dazu, Informationen vor Klinikaufenthalt einzuholen
Die KKH Kaufmännische Krankenkasse rät Patientinnen und Patienten,
sich vor einer anstehenden Behandlung gut zu informieren. Denn Angst
entstehe häufig, wenn Menschen das Gefühl hätten, eine Situation
nicht einschätzen oder kontrollieren zu können.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte im Auftrag der KKH
Kaufmännische Krankenkasse vom 26. bis 30. August 2024 bundesweit
1.002 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren. Dabei wurden
computergestützte Telefoninterviews mit einem strukturierten
Fragebogen geführt. Anlass der jährlichen Umfrage ist der Tag der
Patientensicherheit am 17. September.
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