Arzt nach Drogentod von Matthew Perry vor Gericht
«Friends»-Star Matthew Perry wurde 2023 tot aufgefunden, in seinem
Blut war eine große Menge eines Narkosemittels. Die Spur der
Ermittler führt zu Ärzten und Mittelsmännern. Nun geht es vor
Gericht.
Los Angeles (dpa) - Nach der Festnahme von fünf Personen im
Zusammenhang mit dem Tod von «Friends»-Star Matthew Perry ist einer
von zwei angeklagten Ärzten nun vor Gericht erschienen. Der
54-jährige Mediziner aus San Diego will laut US-Medienberichten seine
Schuld einräumen, das Narkosemittel Ketamin für Perry beschafft zu
haben. Die zuständige Richterin in Los Angeles untersagte ihm, weiter
als Arzt zu arbeiten. Gegen Zahlung einer Kaution kam er zunächst auf
freien Fuß. Ihm droht eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren.
Sein Mandant sei unglaublich reumütig, sagte der Anwalt des Arztes zu
Reportern. Er wolle das Richtige tun und mit der Staatsanwaltschaft
kooperieren. Laut der Anklageschrift soll der Arzt aus San Diego
einem Kollegen in Los Angeles unter anderem mit einem gefälschten
Rezept eine größere Menge Ketamin für Perry verkauft haben.
Polizei und Staatsanwaltschaft hatten Mitte August schwere Vorwürfe
gegen fünf Festgenommene vorgebracht, darunter Ärzte, Dealer und
einen Assistenten des Schauspielers. Seit Monaten ging es bei der
Fahndung um die Frage, wie der Schauspieler an das Narkosemittel
Ketamin gekommen war, das er zu seinem Todeszeitpunkt in ungewöhnlich
hoher Menge im Blut hatte. Die Ermittlungen hätten «ein weit
verzweigtes kriminelles Untergrundnetzwerk aufgedeckt», sagte
Staatsanwalt Martin Estrada. Die Angeklagten hätten die Suchtprobleme
von Perry ausgenutzt, um sich zu bereichern.
Die Hauptangeklagten sind ein Arzt in Los Angeles und eine als
«Ketamin-Königin» bekannte Drogenlieferantin, die Perry im vorigen
Herbst auf dem Schwarzmarkt große Mengen Ketamin besorgt haben
sollen. Beide haben auf nicht schuldig plädiert.
Ein Assistent des Schauspielers hat bereits seine Schuld eingeräumt,
Ketamin für Perry beschafft und ihm ohne medizinische Kenntnisse die
Droge gespritzt zu haben. Dem 59 Jahre alten Assistenten drohen bis
zu 15 Jahre Gefängnis.
Der 54-jährige Perry war vergangenen Oktober tot im Whirlpool seines
Hauses in Los Angeles gefunden worden. Zuvor hatte der Schauspieler
wiederholt öffentlich über seinen Kampf gegen die Sucht unter anderem
nach Alkohol und Drogen gesprochen. Berichten zufolge hatte Perry
sich wegen Depressionen und Angstzuständen einer Ketamin-Therapie
unter ärztlicher Aufsicht unterzogen. Zusätzlich habe er sich das
Mittel auf dem Schwarzmarkt besorgt.
Ketamin ist ein seit Jahrzehnten bewährtes Narkosemittel. Manche
Partygänger nutzen das Mittel auch als illegale Clubdroge. Darüber
hinaus können Menschen mit therapieresistenten Depressionen unter
bestimmten Voraussetzungen mit Ketamin behandelt werden.
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